Kommentar: „Aufregung um FPÖ-Inserate in alternativen Medien ist Heuchelei“

FPÖ-Landesrat Elmar Podgorschek inserierte für gut 5.000 € in alternativen Medien. Das wurde kürzlich auf Anfrage eines Grünen-Landtagsabgeordneten bekannt. Einige der sogenannten etablierten Medien prangern diese Werbemaßnahmen an. Dabei erhalten sie selbst mehrere Millionen Euro von der Regierung. Diese Aufregung um FPÖ-Inserate in alternativen Medien ist also reine Heuchelei.
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19.4.2018
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Kommentar: „Aufregung um FPÖ-Inserate in alternativen Medien ist Heuchelei“

Symbolbild (Pixabay / CC0)

FPÖ-Landesrat Elmar Podgorschek inserierte für gut 5.000 € in alternativen Medien. Das wurde kürzlich auf Anfrage eines Grünen-Landtagsabgeordneten bekannt. Einige der sogenannten etablierten Medien prangern diese Werbemaßnahmen an. Dabei erhalten sie selbst mehrere Millionen Euro von der Regierung. Diese Aufregung um FPÖ-Inserate in alternativen Medien ist also reine Heuchelei.

Kommentar von Tino Taffanek

Der oberösterreichische Landtagsabgeordnete Severin Mayer (Die Grünen) hat unlängst eine Anfrage an den österreichischen Landeshauptmann bezüglich einiger Regierungsinserate gestellt. Konkret ging es um Inserate für die Wochenzeitung Wochenblick und das patriotische Magazin Info-Direkt.

Inserate von FPÖ-Landesrat

Die Beantwortung der Anfrage ergab, dass die Inserate vom Büro des FPÖ-Landesrats Elmar Podgorschek in Auftrag gegeben wurden. Es handelte es sich um zwei Einschaltungen im Wochenblick zu je 1.827 € sowie eine Einschaltung bei Info-Direkt für 1.500 €. Die Aufträge erfolgten mündlich und wurden aus dem Budget für ressortbezogene Öffentlichkeitsarbeit des Landesrats bezahlt.

profil gegen alternative Medien

Über das Ergebnis dieser Anfrage berichtete als erster Jakob Winter vom profil unter dem fast schon poetischen Titel „Rechtsdruck: Öffentliche Gelder für rechte Blätter“. Der Artikel kommt freilich nicht ohne die üblichen Unterstellung linkslastiger Journalisten gegen patriotische Medien oder Organisationen aus. Info-Direkt werden Kontakte zu „Rechtsextremen“ unterstellt und die Blattlinie der beiden Medien als „einschlägig“ bezeichnet.

Vom profil wurde vor kurzem auch ein, von Jakob Winter und Ingrid Brodnig moderiertes, Video veröffentlicht, in dem sie unter anderem gegen den Wochenblick und Info-Direkt kampagnisieren. Der zugehörige Artikel titelt „Wie FPÖ-nahe Medien politische Gegner an den Pranger stellen“. Angesichts der eigenen Vorgehensweise gegenüber alternativen Medien eine geradezu amüsante Doppelmoral. Ob die Blattlinie des profil weniger „einschlägig“ ist, darf jeder selbst beurteilen.

Vergleich macht sicher

Warum der profil derart gegen alternative Medien vorgeht ist aber einfach erklärt. Sie sehen offenbar ihre Felle davonschwimmen. Ein Blick auf Facebook offenbart circa 106.000 Likes. Der Wochenblick kommt auf rund 49.000 Likes und Info-Direkt hält bei etwas über 20.000. Die ebenfalls im Video vom profil angegriffene Website unzensuriert.at kommt auf knapp 61.000 Likes.

Anders sieht die Lage beim Vergleich der gegenständlichen Regierungsinserate aus. Die Verlagsgruppe News, zu der das profil gehört, erhielt allein im Jahr 2017 Regierungsinserate im Wert von fast 6,5 Millionen Euro (Anmerkung: hier wurde die Summe in einer älteren Version des Artikels auf das 4. Quartal bezogen, siehe auch die Korrektur im angegeben Link). Damit bewegt man sich in ganz anderen Dimensionen als beim Wochenblick oder bei Info-Direkt. Die Summe der bisher einmaligen öffentlichen Zuwendungen belaufen sich hier auf 3.654 € beziehungsweise 1.500 €. Das Ungleichgewicht ist augenscheinlich.

Die von einem – mit millionenschweren öffentlichen Aufträgen ausgestatteten – Konzern ausgehenden Angriffe auf alternative Medien können also nur eines bedeuten: Angst vor wachsender Konkurrenz.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.
Über den Autor

Tino Taffanek

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