Lula da Silva gewinnt Präsidentenwahl in Brasilien

In einer äußerst knappen Wahl schafft es der frühere Präsident Lula da Silva zurück an die Macht.
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Lula da Silva gewinnt Präsidentenwahl in Brasilien

Bild: Luiz Inacio Lula da Silva beim Weltwirtschaftsforum im Jahr 2009 / Bild: flickr CC BY-NC-SA 2.0 (Bild zugeschnitten und skaliert)

In einer äußerst knappen Wahl schafft es der frühere Präsident Lula da Silva zurück an die Macht.

São Paulo. – Der linke Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die Präsidentenwahl in Brasilien mit einem hauchdünnen Vorsprung für sich entschieden. Er kam in der Stichwahl auf 50,83 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt in der Hauptstadt Brasília nach Auszählung von über 99 Prozent der Stimmen bekanntgab. Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro erhielt demnach 49,16 Prozent.

Lula will Brasilien einen

Vor jubelnden Anhängern erklärte Lula nach seinem Wahlsieg, dass Brasilien Frieden und Einheit brauche. „Die Brasilianer wollen nicht mehr kämpfen“, so der 77-Jährige in seiner Siegesansprache. Niemand wolle in einem gespaltenen Land leben, das sich in einem Zustand des ständigen Krieges befände. „Heute ist der einzige Sieger das brasilianische Volk“, erklärte er in einer Rede in einem Hotel im Zentrum von São Paulo am Abend. Nun sei der Moment gekommen, den Frieden wiederherzustellen und die Waffen niederzulegen. „Ich werde für 215 Millionen Brasilianer regieren“.

Dies sei nicht sein Sieg oder jener der Arbeiterpartei, noch jener der Parteien, die ihn im Wahlkampf unterstützt hätten. Es sei ein Sieg einer demokratischen Bewegung, „die über politischen Parteien, persönlichen Interessen und Ideologien hinweg gebildet wurde, auf dass die Demokratie daraus siegreich hervorgehen konnte“, so Lula. Er versprach, Zentristen und sogar nach rechts tendierende Bürger einzubinden, die erstmals für ihn votierten. Außerdem stellte er auch eine Rückkehr in die Zeiten des Wirtschaftsbooms in Aussicht.

Keine Reaktion von Bolsonaro

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem Politiker zur Wahl zum brasilianischen Präsidenten auf Twitter gratuliert. Er freue sich auf eine „enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit Brasilien, besonders in Fragen „von Handel und Klimaschutz“, erklärte Scholz am Montag. Bald nach Bekanntgabe des Ergebnisses beglückwünschte auch US-Präsident Joe Biden seinen Amtskollegen: „Ich gratuliere Luiz Inácio Lula da Silva zu seiner Wahl zum nächsten Präsidenten nach freien, fairen und glaubwürdigen Wahlen“. Der französische Staatschef Emmanuel Macron beglückwünschte Lula zu seiner Wahl, die „eine neue Seite in der Geschichte Brasiliens aufschlägt“.

Der geschlagene Amtsinhaber Jair Bolsonaro meldete sich am Wahlabend indes gar nicht zu Wort. Er soll keine Minister empfangen und sich bereits kurz nach 22 Uhr schlafen gelegt haben. Vor der Wahl hatte er jedoch angekündigt, eine Wahl Lula da Silvas nicht zu akzeptieren. Laut Umfragen gilt das auch für fast zwei Drittel seiner Wähler. Vertraute des Präsidenten gehen davon aus, dass er das Resultat nicht öffentlich anzweifeln wird.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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