Maiaufmarsch in Wien: SPÖ blamiert sich mit unmöglicher Teilnehmerzahl

Beim traditionellen SPÖ-Maiaufmarsch klafften die Angaben über Besucherzahlen zwischen Veranstalter und behördlichen Einschätzungen disproportional auseinander.
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Maiaufmarsch in Wien: SPÖ blamiert sich mit unmöglicher Teilnehmerzahl

Der SPÖ-Wien-Chef Michael Ludwig und die SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner posierten vor der Menge an Sympathisanten beim traditionellen Maiaufmarsch in Wien. Bild: Kurt Prinz/SPÖ Presse und Kommunikation via Flickr [CC BY-SA 2.0] (Bild zugeschnitten)

Beim traditionellen SPÖ-Maiaufmarsch klafften die Angaben über Besucherzahlen zwischen Veranstalter und behördlichen Einschätzungen disproportional auseinander.

Wien. – Die Wiener Sozialdemokratie jubilierte über eine vermeintliche Einstellung des Besucherrekordes aus dem Vorjahr – auch damals seien 120.000 Besucher gekommen. Einen derart großen Zuspruch konnten die Behörden nicht bestätigen – eine polizeiliche Zählung aus dem Hubschrauber ergab lediglich 12.000 Besucher.

Rathausplatz: Kein Raum für 120.000 Menschen

Bereits am Vortag der traditionell wichtigsten Veranstaltung der SPÖ Wien kamen Zweifel an derart astronomischen Teilnehmerzahlen auf. Der ORF-Journalist Lukas Lattinger vertrat auf Twitter die Ansicht, dass wohl bereits 2018 weitaus weniger Menschen kamen, als von den Roten verlautbart.

Tatsächlich, so rechnet er vor, würde der Rathausplatz in Wien nicht annähernd genügend Platz für 120.000 Menschen bieten. Selbst bei einem unwahrscheinlich dichten Gedränge käme man auf bestenfalls ein Drittel dieser Menge.

Berichte über PKK-Symbole für Drozda „Falschnachrichten“

Neben der Debatte um Teilnehmerzahlen sorgen weiter die Berichte über mögliche PKK-Symbole bei der Demonstration für helle Aufregung. Bereits am Vortag bezeichnete Bundeskanzler Sebastian Kurz es als „inakzeptabel“, dass die SPÖ eine „Abordnung dieser linksextremistischen Organisation“ auf der Ringstraße aufmarschieren ließe – Die Tagesstimme berichtete.

Die Sozialdemokraten waren in weiterer Folge um Dementi und Gegenangriffe bemüht. Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda unterstellte dem Kanzler, mit „Fake News“ zu arbeiten. Er bezweifelte ORF.at zufolge, dass die Bilder überhaupt von der gestrigen Veranstaltung stammen würden. Diese „Falschnachrichten“ würden einen „Tiefpunkt des Landes“ darstellen.

VP-Nehammer widerspricht Vorwürfen

Vertreter der türkis-blauen Regierung ließen sich von diesen Beteuerungen freilich nicht besänftigen, sondern legten in der Folge erneut nach. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer bezeichnete die Fake-News-Vorwürfe als „peinlich“, da Augenzeugenberichte und Fotomaterial diesen Umstand belegen würden. Der Platzsprecher hätte die kurdische Abordnung sogar gesondert begrüßt.

FP-Hafenecker: „SPÖ im Linksextremismus-Sumpf“

Auch FP-Generalsekretär Christian Hafenecker kritisierte in einer Aussendung die Vorkommnisse scharf. Er erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Geburtstagsfeier für den sowjetischen Kommunistenführer Lenin seitens der sozialistischen Jugend und Verbindungen zur gewaltbereiten Antifa.

Dies zeige seiner Ansicht nach, dass die „neue SPÖ unter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ganz tief im Linksextremismus-Sumpf“ stecke. Er forderte neuerdings eine Distanzierung und Abgrenzung von der „Terrororganisation, die massenhaft Todesopfer auf ihrem Konto hat“ sowie Konsequenzen.


Weiterlesen:

PKK-Symbole bei Maiaufmarsch in Wien: Regierung fordert Distanzierung (1.5.2019)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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