Maskenpflicht: Entscheidung über Wiedereinführung bis 23. Oktober
Vor dem 23. Oktober werde es keine Entscheidung über die Wiedereinführung der Maskenpflicht geben – bis dahin gilt nämlich noch die aktuelle Corona-Maßnahmenverordnung.
Wien. – Schon seit mehreren Tagen war in Österreich über die Einführung der Maskenpflicht spekuliert worden. Gestern dann die Bestätigung in einem Fernsehinterview: Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer erklärte auf Puls24, dass die Maskenpflicht in Innenräumen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auch im Lebensmittelhandel definitiv zurückkommen wird.
„Entwicklung genau analysieren“
Bis spätestens 23. Oktober will das Gesundheitsministerium eine Entscheidung treffen, hieß es heute gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal. Die Gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO) hatte Ende vergangener Woche empfohlen, wieder vermehrt FFP2-Masken zu tragen – insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Innenräumen. Man werde die Entwicklung in den kommenden Tagen genau analysieren, so das Ministerium. Virologe und GECKO-Mitglied Bergthaler meinte, das Tragen einer Maske sei das gelindeste Mittel, „um zu verhindern, dass die Spitäler wieder überlastet werden“.
Handelsverband gegen Maskenpflicht
Der Handelsverband sprach sich allerdings gegen die Einführung einer Maskenpflicht im Lebensmittelhandel aus – auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Man kämpfe mit Personalmangel. Die Einführung einer Maskenpflicht würde bei vielen Mitarbeitern das Fass zum Überlaufen bringen, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Studien würden belegen, dass der Handel kein CoV-Hotspot sei.
Auch FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak kritisierte die Wiedereinführung der Maskenpflicht: „Der neuerliche Vorstoß von ÖVP und Grünen für die Wiedereinführung der Maskenpflicht und der G-Regeln ist ein rein tagespolitischer Aktionismus und ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten“, so Kaniak. Er ist überzeugt davon, dass damit lediglich vom „völligen Versagen der Regierung im Gesundheitsbereich“ abgelenkt werden soll. Gesundheitsminister Rauch solle anstatt für Panik für Personal sorgen. Es könne nicht sein, dass die finanziellen Ressourcen im Budget und bei den Mitarbeitern heruntergeschraubt werden und sich dann darüber gewundert wird, dass die Spitäler unter der Personalnot laut ächzen.