Medienreform: Nur Minderheit für einen Fortbestand von ARD und ZDF

Immer mehr Menschen sind unzufrieden mit der Arbeit der öffentlich-rechtlichen Medien. Die Kritik übergreift beinahe alle politischen Lager.
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Medienreform: Nur Minderheit für einen Fortbestand von ARD und ZDF

© metropolico.org

Immer mehr Menschen sind unzufrieden mit der Arbeit der öffentlich-rechtlichen Medien. Die Kritik übergreift beinahe alle politischen Lager.

Berlin. – Nach Vorschlägen des Vorsitzenden der ARD, Tom Buhrow, führte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos ein Umfrage über die mögliche Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) durch. In einer repräsentativen Umfrage stellte man den Befragten mehrere Antwortmöglichkeiten. Diese waren die vollständige Abschaffung des ÖRR, die Zusammenlegung von ARD und ZDF oder die Aufrechterhaltung des jetzigen Zustands. Die Ergebnisse wurden nach dem Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl gestaffelt und ausgewertet. Insgesamt befürworten nur knapp ein Drittel der Befragten ein Fortbestehen des ÖRR in seiner jetzigen Form, circa 70 Prozent wünschen sich drastische Veränderungen. Ungefähr 35 Prozent sind darüber hinaus für eine vollständige Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Medien.

Die Zustimmung zu dieser Maßnahme bricht entlang (ehemaliger) Regierungsparteien. Derzeit wollen besonders die Wähler der Grünen zu 46 Prozent ein Weiterbestehen des Rundfunks und nur 13 Prozent fordern eine Abschaffung. Auch bei der SPD ist die Zustimmung zum jetzigen Rundfunk überaus stark. Immerhin 37 Prozent sind mit dem aktuellen ÖRR zufrieden. Anhänger der FDP sind deutlich unzufriedener mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. Unter den aktuellen Regierungsparteien versammeln sich hier die am wenigsten zufriedenen Wähler, nur ein Viertel will den derzeitigen Fortbestand. Knapp die Hälfte der FDP-Wähler wünscht sich eine Zusammenlegung von ARD und ZDF.

Opposition in der Haltung gespalten

In dieses Stimmungsbild reihen sich die Anhänger der Christdemokraten ein. Zwar fordert ein gutes Drittel der Befragten die vollständige Abschaffung, doch sind auch 28 Prozent mit der Arbeit des ÖRR zufrieden. Dies entspricht drei Prozent mehr Stimmen als bei der FDP, doch liegt deutlich unter den Zahlen der linksliberalen Regierungsparteien. Bei den Wählern der Linken zeichnet sich ein etwas anderes Ergebnis ab. Trotz eines Höchststands an Stimmen für die Abschaffung unter den linken Parteien von ungefähr 37 Prozent halten auch 26 Prozent der Umfrageteilnehmer die Arbeit des ÖRR für gut.

Ein eindeutiges Ergebnis gab das politische Umfeld der AfD in der Umfrage an. Ganze 84 Prozent der Befragten stimmen für drastische Maßnahmen innerhalb des ÖRR, davon 62 Prozent für eine vollständige Abschaffung. Damit sind die Wähler der Partei im Gesamtkontext beinahe zweifach überrepräsentiert. Lediglich 16 Prozent der AfD-Anhänger befürworteten ein Weiterbestehen der Rundfunkmedien in ihrer jetzigen Form.

Die zahlreichen Skandale der jüngeren Vergangenheit und die teils vollständige Entkopplung großer Teile der Bevölkerung von der Berichterstattung des steuerfinanzierten Rundfunks heizten die Debatte in der Vergangenheit erneut an.

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