Migration: Sozialämter und Kommunen sind überlastet
Berlin. – Die Zuwanderung aus der Ukraine und der restlichen Welt nach Deutschland hält an. Kommunen befinden sich teilweise am Siedepunkt, müssen Rentner und Pflegebedürftige umquartieren, um Platz für Flüchtlinge zu schaffen. Gleichzeitig wird mit Bund und Ländern um die Kostendeckung gestritten. Auch die Sozialämter befinden sich im Post-Corona Schock, Arbeitsabläufe laufen nur gedrosselt oder gar nicht. Sowohl das Sozialamt Berlin-Neukölln als auch in Reinickendorf (Berlin Nord) haben seine Türen derzeit geschlossen.
„Immense Belastung“ für die Mitarbeiter
Reinickendorf ist die Erstanlaufstelle für Asylbewerber in Berlin. Die Mitarbeiter klagen über „steigende Geflüchtetenzahlen“ und „immer neue Gesetzesvorgaben“. Mit dem neuen Bürgergeld sollte vieles einfacher werden, für die Beschäftigten in Deutschlands Sozialämter bedeutet, es aber deutlich mehr Arbeit. Neue Arbeitskräfte, sofern man sie denn findet, würden wiederum mehr Geld kosten, in Zeiten steigender Inflation ein heikles Thema. Neben der Annahme der Flüchtlinge ist es doch vor allem die Unterbringung, die für die Kommunen die meiste Arbeit bedeutet. Bremen mietete bereits Sterne-Hotels an, um die vielen Asylsuchenden unterzubringen, Berlin plant den Bau von hunderten Leichtbauunterkünften.
Ein Aufnahmestopp, wie ihn etwa AfD und Union fordern, ist derzeit nicht geplant. Auch die Übernahme der Asylsuchenden bei europäischen Nachbarstaaten ist unwahrscheinlich.