Mittelmeer-NGO: Ermittlungen gegen „Eleonore“-Kapitän

Der Kapitän stehe im Verdacht der Begünstigung illegaler Einwanderung, wie ein italienischer Fernsehsender berichtete.
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Mittelmeer-NGO: Ermittlungen gegen „Eleonore“-Kapitän

Bild: Schiff der Mission Lifeline / Hermine Poschmann /MISSION LIFELINE [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Der Kapitän stehe im Verdacht der Begünstigung illegaler Einwanderung, wie ein italienischer Fernsehsender berichtete.

Rom/Ragusa. Gestern haben sich fünf EU-Staaten dazu bereit erklärt, die 104 Migranten des NGO-Schiffs „Eleonore“ aufzunehmen. Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal und Luxemburg beteiligten sich, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Dienstag. Indes hat die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Ragusa Ermittlungen gegen den Kapitän des deutschen Schiffs, Claus-Peter Reisch, aufgenommen.

Schiff beschlagnahmt

Der Kapitän stehe im Verdacht der Begünstigung illegaler Einwanderung, wie der italienische Fernsehsender TGCOM24 am Dienstagabend auf seiner Internetseite berichtete. Reisch hatte mit dem Schiff am Vortag in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo angelegt, wie die WELT berichtet. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Pozzallo beschlagnahmten italienische Behörden das Schiff der Organisation Mission Lifeline. Innenminister Matteo Salvini hatte der Crew die Einfahrt in italienische Gewässer verboten.

EU-Sondertreffen verschoben

Die Behörde in Brüssel organisiere nun die Verteilung der Migranten von Italien aus. Laut dem Bericht der WELT hieß es aus dem Bundesinnenministerium in Berlin, dass Deutschland 43 der Migranten aufnehmen wird. Indes wurde ein für den 19. September geplanten EU-Sondertreffen auf den 21. September verschoben, was organisatorische Gründe hat. Bei dem Treffen in Malta soll eine Lösung für die Verteilung von Migranten, die übers Mittelmeer nach Europa kommen wollen, gefunden werden. Malta hatte die zuständigen Minister von Deutschland, Frankreich, Italien, Malta und des EU-Ratsvorsitzes Finnland eingeladen.

„Ocean Viking“ wieder vor Libyen unterwegs

Für die 31 Migranten, die am Montag die „Mare Jonio“ verlassen konnten, gibt es derzeit noch keine Lösung. Italienische Behörden beschlagnahmten das Schiff kurz nach seiner Ankunft im Hafen von Lampedusa. Außerdem sei ein Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro verhängt worden. Die Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans sprach auf Twitter von der „letzten Rache derer, die es nicht ertragen können, dass sich Menschlichkeit durchsetzen sollte“. Während die „Alan Kurdi“ noch auf die Zuweisung eines Hafens wartet, ist das Schiff „Ocean Viking“ schon wieder im Einsatz, um vor Libyen Migranten aufzunehmen.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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