Nationalratswahl: FPÖ legt in Umfragen zu, ÖVP im Sinkflug
Wien. – Trotz der Entscheidung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, FPÖ-Chef Herbert Kickl keinen Regierungsauftrag zu erteilen, kann sich die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) in aktuellen Umfragen als Gewinner präsentieren. In der wöchentlichen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für OE24 kommt die FPÖ auf 33 Prozent und legt damit im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt zu. Sie stellte damit gleichzeitig ihren bisherigen Rekord in dieser Umfragereihe ein.
Sonntagsfrage Nationalratswahl 25. Oktober 2024
in Prozent
Interessant ist, dass der Regierungsauftrag an ÖVP-Chef Karl Nehammer erst am letzten Tag der Umfrageerhebung erteilt wurde und somit teilweise in die Ergebnisse eingeflossen ist. Allerdings scheint die Entscheidung des Bundespräsidenten, Kickl nicht zu beauftragen, eher der FPÖ geholfen zu haben.
ÖVP verliert weiter an Zustimmung
Die Österreichische Volkspartei (ÖVP), deren Parteichef Karl Nehammer nun mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, verzeichnet hingegen einen Rückgang. Im Vergleich zur Vorwoche sank die Zustimmung zur Partei um zwei Prozentpunkte auf aktuell 23 Prozent. Damit liegt die ÖVP deutlich unter ihrem Ergebnis bei der letzten Nationalratswahl am 29. September, als sie 26,3 Prozent erreichte. Auch in der Kanzlerfrage verliert Nehammer weiter an Zustimmung.
Schlechte Nachrichten gibt es auch für die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ). Sie bleibt mit 19 Prozent unverändert unter der wichtigen 20-Prozent-Marke. Zwar kann Parteichef Andreas Babler in der Kanzlerfrage leichte Zugewinne verbuchen, diese reichen aber nicht aus, um den Abstand zu Herbert Kickl zu verringern, der seine Führung weiter ausbauen konnte.
Neos mit leichtem Aufwärtstrend
Als einzige Partei einer möglichen Ampelkoalition konnten die Neos in der aktuellen Umfrage zulegen. Sie steigen auf elf Prozent und zeigen damit einen positiven Trend. Parteichefin Beate Meinl-Reisinger genießt zudem mehr Zustimmung als der amtierende Vizekanzler Werner Kogler. Zehn Prozent der Befragten würden sie direkt ins Kanzleramt wählen, während nur zwei Prozent Kogler in dieser Position sehen wollen.