„Nazis töten“: Wüste Drohung gegen AfD-Politiker in Köln
Weit über die Domstadt hinaus sorgt derzeit eine linksextreme Schmieraktion auf einem AfD-Plakat für Unmut.
Köln. – Nur wenige Tage, nachdem ein mutmaßlicher Linksextremist wie wild auf ein Plakat mit einer jungen AfD-Politikerin einstach – Tagesstimme berichtete – erreicht die Wahlkampf-Zeit in Nordrhein-Westfalen eine neue Stufe der Eskalation. Denn auf ein Sujet, das den AfD-Oberbürgermeister-Kandidaten für Köln, Christer Cremer, zeigt, kritzelte ein Unbekannter die Worte „Nazis töten!“
Mitbewerber kokettiert mit Doppeldeutigkeit
Die Wortmeldung erinnert zumindest im Wortlaut an ein umstrittenes Plakat der linken Satirepartei „Die Partei“, welche mit diesem Slogan um Wählerstimmen buhlt. Dabei soll der abschließende Punkt dies als Feststellung angeblich regelmäßiger rechtsextremer Morde markieren und die Doppeldeutigkeit eher zum Nachdenken anregen.
Als Aufforderung zum Mord an tatsächlichen oder vermeintlichen „Nazis“ sei dies nicht zu verstehen. Eine Reportage des öffentlich-rechtlichen Jugendportals Funk zeigte allerdings unlängst, dass einzelne Antifa-Aktivisten derart kapitale Gewalt nicht länger ausschließen. Politische Gewalt legitimierten dabei gleich mehrere Interviewpartner ganz offen als „notwendiges Mittel“ des politischen Kampfes.
AfD kritisiert „linken Hass und Zerstörungswut“
Der Schmierfink in Köln hingegen hinterließ die Parole jedenfalls mit einem Rufezeichen. Ob es sich dabei nun um eine Verstärkung der „Die Partei“-Aussage oder tatsächlich um einen Imperativ handelt geht dabei nicht hervor. Die AfD als betroffene Partei verstand die Sachbeschädigung jedenfalls als Drohung in die Richtung ihres Kandidaten.
So etwa Roger Beckamp, der für die patriotische Partei im nordrhein-westfälischen Landtag sitzt und „linken Hass und Zerstörungswut“ beklagt. Dabei würden die Verantwortlichen ihre Gewaltfantasien nicht einmal mehr verhehlen. Er bedankte sich bei einer Passantin, die ihm die Bilder zur Dokumentation der Beschädigung übermittelte.
Cremer ruft Kölner Rathausparteien in die Pflicht
Auch der betroffene Cremer meldete sich mahnend zu Wort, wie PI-News berichtet. Mittlerweile sei man es gewohnt, dass die eigenen Wahlplakate nach nur wenigen Tagen zum Raub des Vandalismus würden. Auch Infostände und Straßenwahlkämpfe sähen sich regelmäßigen Angriffen ausgesetzt., so der Oberbürgermeister-Kandidat der Partei für die bevölkerungsreichste Stadt es Landes.
Dabei sieht er die politischen Mitbewerber in der Pflicht: „Viele linke Chaoten fühlen sich von Stichwortgebern aus der etablierten Politik in ihrem Tun regelrecht bestärkt. Das muss aufhören!“ Angesichts der „neuerlichen Eskalation“ erwartet er eine Distanzierung seitens Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den Rathausparteien.
Cremer kündigte zudem an, wegen aller in Frage kommenden Tatbestände eine Strafanzeige zu erstatten. Sowohl Material als auch Personal und Einrichtungen der AfD sind unter allen Parteien mit Abstand am häufigsten das Ziel von politischer Gewalt.
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Politische Gewalt: Linksextremer sticht wild auf AfD-Plakat ein (02.09.2020)