Neue Kampagne präsentiert: Wiener SPÖ wirbt mit Heimatbegriff

Die Wiener SPÖ hat ihre neue Plakatserie für die Kampagne „Wien ist, was wir draus machen“ präsentiert. Unter den bemühten Themen befindet sich mit dem Begriff „Heimat“ auch eines, welches besonders dem linken Parteiflügel lange Zeit ein Dorn im Auge war.
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Neue Kampagne präsentiert: Wiener SPÖ wirbt mit Heimatbegriff

Bild (Michael Ludwig am Landesparteitag 2018): SPÖ Wien via Flickr (resized & cropped to fit) [CC BY-ND 2.0]

Die Wiener SPÖ hat ihre neue Plakatserie für die Kampagne „Wien ist, was wir draus machen“ präsentiert. Unter den bemühten Themen befindet sich mit dem Begriff „Heimat“ auch eines, welches besonders dem linken Parteiflügel lange Zeit ein Dorn im Auge war.

Wenige Tage nachdem der designierte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig seine ersten Maifeierlichkeiten als Stadtchef der Wiener SPÖ absolvierte, präsentiert die Partei die Plakate zu ihrer neuen Kampagne. Dabei setzt man vor allem auf vier Schwerpunkte: Wachstum, Digital, Chancen – und Heimat. Die entsprechenden Sujets sind im ganzen Stadtgebiet zu bestaunen, insgesamt sind es etwa 1.000 Plakate.

„Ort, wo man sich nicht erklären muss“

Im Themenkomplex „Wachstum“ möchte man dabei eine aktive Arbeitsmarktpolitik forcieren. Im österreichweiten Vergleich ist das Arbeitslosigkeitsrisiko in der Bundeshauptstadt besonders hoch – gerade auch im hochqualifizierten Sektor. Dabei setzt Ludwig auf eine enge Kooperation mit der Wirtschaft sowie auf die Sozialpartnerschaft. Gleichzeitig möchte er Wien zur „Digi-Hauptstadt Europas“ machen. Alle Menschen in Wien sollen außerdem dieselben Chancen erfahren.

Den Bereich „Heimat“ umreißt man mit der auf 1,9 Millionen Einwohner angewachsenen Stadt. Aus Sicht der Sozialdemokraten sei Heimat jener „Ort wo man sich nicht erklären muss.“ Einem Kurier-Artikel zufolge soll dabei nicht nur der Wohlfühleffekt, sondern auch das Thema Sicherheit an der Tagesordnung stehen. Es lässt sich allerdings mutmaßen, dass die Wiener SPÖ den Begriff als betont weltoffen rezipiert. Noch vor wenigen Tagen bekundete der scheidende Amtsinhaber Michael Häupl etwa die Ansicht, Kopftuchträgerinnen seien eine „Bereicherung des Stadtbildes“ – Die Tagesstimme berichtete.

Salzburg: Grüne warben mit „Heimat beschützen“

Auffällig ist, dass in den vergangenen Jahren auch tendenziell linksgerichtete Personen und Parteien zusehends mit dem Heimatthema punkten wollen. Den Anfang machte der ehemalige Grünen-Bundessprecher Alexander van der Bellen bei seiner letztlich erfolgreichen Kandidatur zur Bundespräsidentenwahl. Erst vor Kurzem sorgte auch die grüne Spitzenkandidatin in Salzburg, Astrid Rössler, damit für Aufsehen. Unter ihren Sujets befand sich auch ein solches, welches den Slogan „Heimat beschützen“ verwendete. An der Wahlurne wurde die Partei anschließend regelrecht dezimiert (minus 11,1 Prozent), wird aber aller Voraussicht nach dennoch in die künftige Landesregierung einziehen.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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