Niederlande: Migrantenpartei-Chef empfiehlt Multikulti-Kritikern Auswanderung
Tunahan Kuzu, der Vorsitzende der niederländischen Migrantenpartei DENK, machte kürzlich mit einer umstrittenen Forderung von sich reden. Seiner Ansicht nach sollen Kritiker einer multikulturellen Gesellschaft offenbar das Land verlassen.
Wie die niederländische Online-Zeitung TPO und die Junge Freiheit berichten, wünscht sich der Leiter der umstrittenen Partei die Ausreise von Kritikern einer multiethnischen Gesellschaft. Außerdem warf autochthonen Holländern vor, sich um eine Vorherrschaft in ihrem Land zu bemühen. In einem Videoblog empfahl Kuzu einwanderungskritischen Menschen, welchen „die sich verändernden Niederlande“ nicht behagten, in denen „Menschen mit verschiedenen Hintergründen leben“, sie sollten sich „wegscheren“ (‚oprotten‘).
Derber Konter von PVV-Chef Wilders
Im westeuropäischen Land sorgte der Denkanstoß für einigen Aufruhr bei konservativen Politikern. Geert Wilders, seines Zeichens Chef der als zweitstärkste Kraft im Parlament vertretenen einwanderungskritischen Partei PVV konterte die Aussagen auf Twitter scharf. Seine Botschaft an Kuzu, DENK und „alle anderen Erdogan-Liebhaber“ sei, dass sich diese sich „schleunigst in die Türkei verpissen“ sollen (das holländische Wort ‚optiefen‘ ist etymologisch mit der Krankheit Typhus verwandt und hat eine derbe Bedeutung, Anm. d. Red.):
Mijn boodschap aan Kuzu, Denk en alle andere Erdogan-lovers: snel optiefen naar Turkije!#kuzu #optiefen #wegmetDenk https://t.co/osqZGwYqgh
— Geert Wilders (@geertwilderspvv) 10. Juli 2018
DENK seit letztem Jahr im Parlament
Es ist nicht das erste Mal, dass der DENK-Vorsitzende Kuzu für Kontroversen sorgt. In der Vergangenheit unterstellte er etwa niederländischen Ärzten, Migranten eine schlechter Heilbehandlung zukommen zu lassen. Außerdem warf er den Holländern die pauschale Dämonisierung seiner in den Niederlanden lebenden Landsleute vor.
DENK entstand 2014 nach Kuzus Bruch mit der sozialdemokratischen PvdA. Seit der Parlamentswahl im Vorjahr sitzt die Partei mit drei Abgeordneten im Parlament. In mittlerer Zukunft plant sie auch ein Antreten bei den Europawahlen in Deutschland – Die Tagesstimme berichtete.