NPD-Politiker von SPD, FDP und CDU einstimmig zum Ortschef gewählt
Aufgrund eines fehlenden Gegenkandidaten war der NPD-Politiker Jagsch der einzige wählbare Kandidat.
Altenstadt-Waldsiedlung – Zu einer kuriosen Situation ist in der hessischen Gemeinde Altenstadt-Waldsiedlung gekommen. Dort wurde der NPD-Politiker Stefan Jagsch einstimmig zum Ortsvorsteher gewählt. Auch Mitglieder von SPD, CDU sowie der FDP stimmten für den stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD.
Einstimmig gewählt
Wie die „Hessenschau“ berichtet, stimmten alle sieben anwesenden Politiker für Jagsch, womit er der neue Ortsvorsteher des Altenstädter Ortsteils Waldsiedlung wurde. Der NPD-Politiker ist Vize-Landesvorsitzender der Nationaldemokraten und Vorsitzender der NPD-Fraktion in der 12.000 Einwohner großen Stadt Altenstadt.
Der vorherige Vorsitzende legte sein Mandat nieder. Laut dem CDU-Vertreter Norbert Szielasko wurde der NPD-Politiker unter anderem deswegen gewählt, weil er sich mit „Computern auskennt und Mails verschicken kann“. Außerdem war er ohnehin der einzige Kandidat.
CDU: Wahl „unterschätzt“
Nach der Wahl erklärte der CDU-Politiker Werner Zientz: „Wir haben das Ganze im Vorfeld nicht so ernst genommen.“ Die Wahl sei unterschätzt worden.
Die CDU-Führung zeigte sich entsetzt über die Wahl. Wie die „Bild“ berichtet, sagte Sven Müller-Winter, Vorsitzender der CDU Altenstadt, in einer gemeinsamen Erklärung mit anderen Politikern, sie hätten das Wahlergebnis „mit Entsetzen und absolutem Unverständnis“ erfahren.
Als „Blackout der Demokratie“ bezeichnete die Grünen-Politikerin Myriam Gellner die Wahl des NPD-Funktionärs. Der Gewählte selbst zeigte sich erfreut über das Ergebnis kommentierte die Wahl auf Facebook mit den Worten: „Aus dem Volk – für das Volk!“