Oberösterreich: Landtag unterstützt mit großer Mehrheit FPÖ-Antrag gegen Laborfleisch

Viele sehen in „Laborfleisch“ das Fleisch der Zukunft, da es unter anderem ökologisch nachhaltig und ohne Tierleid produziert werden könne, so die Argumente. Die Hersteller von „Laborfleisch" preisen es zudem als steriles und gesundheitlich unbedenkliches Produkt an. In vielen Ländern gibt es jedoch Widerstand gegen die Einführung von „Laborfleisch“, so auch in Oberösterreich.

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Oberösterreich: Landtag unterstützt mit großer Mehrheit FPÖ-Antrag gegen Laborfleisch

Petrischale mit Laborfleisch.

© IMAGO / Pond5 Images

Linz. - In Österreich regt sich seit Monaten Widerstand gegen sogenanntes Laborfleisch. Zuletzt hatte die Landwirtschaftskammer zum Schutz der Bauern, der Konsumenten und der Umwelt die Bevölkerung aufgerufen, die Petition „Laborfleisch? NEIN, DANKE“ zu unterschreiben. In Italien wurde „Laborfleisch“ bereits letztes Jahr vorsorglich verboten. Nun freut man sich auch in Oberösterreich, dass ein Antrag gegen die Produktion und den Import von Laborfleisch breite Unterstützung gefunden hat.

„Bund am Zug“

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die große Mehrheit des Landtages heute unsere Initiative gegen die Herstellung und den Import von Laborfleisch unterstützt hat. Nun ist der Bund am Zug“, gibt LAbg. Franz Graf, Agrar-Sprecher der FPÖ Oberösterreich, über den Antrag „zum Schutz unserer Bauern, Konsumenten und Gesundheit“ bekannt.

Laborfleisch werde aus Stammzellen lebender Tiere hergestellt, gibt Graf zu Bedenken. In größeren Mengen sei das eine Bedrohung für unsere konventionelle Tierhaltung. Auch die gesundheitlichen Auswirkungen und Risiken des Verzehrs von Laborfleisch seien äußerst bedenklich.

Wie wird Laborfleisch hergestellt?

Für die Herstellung von „Laborfleisch“ werden Stammzellen benötigt, die aus dem Muskelgewebe eines lebenden Tieres gewonnen werden. Im Labor werden die Zellen in einem Behälter mit einer Nährlösung angereichert. Damit sie sich vermehren können, wird zusätzlich ein so genanntes Wachstumsserum benötigt. Bisher wurde dafür häufig Blut von Kälberföten verwendet. Bei der Entnahme sterben sowohl der Fötus als auch das Muttertier. Es wird aber bereits an Methoden geforscht, die ohne dieses fötale Kälberserum auskommen. Sind genügend Zellen herangewachsen, wird das Endprodukt mit einem Fleischwolf oder einem 3D-Drucker geformt. So entstehen zum Beispiel Burger-Patties oder Nuggets. Italien hat im Juli als erstes EU-Land für ein Verbot von Lebensmitteln aus Zellkulturen gestimmt. Das hat die Debatte in Europa angeheizt.

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