Öffnungsschritte konkretisiert: Zutrittstests für mehrere Bereiche geplant
Mitte Mai sollen bundesweit mehrere Bereiche gleichzeitig öffnen. Dieser Schritt werde allerdings behutsam und „mit sehr strengen Sicherheitskonzepten“ stattfinden, wozu auch die Zutrittstests für Gastronomie und Tourismus zählen.
Wien. – Vor wenigen Tagen hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erste Öffnungsschritte für Mitte Mai angekündigt. Im Interview mit dem Ö1-Morgenjournal am Dienstag hat er die Pläne nun etwas konkretisiert. Die viel diskutierten Eintrittstests für den Handel werden nicht kommen, wohl aber für Tourismus, Gastronomie und Kultur, wie Kurz in dem Interview erklärte. Für FPÖ-Chef Norbert Hofer ist das eine Ernüchterung: „Eintrittstests für Gastronomie und Kulturbetriebe werden eine massive Pleitewelle zur Folge haben“, betont er in einer aktuellen Aussendung.
Weitere Lockerungen ab Juni
Der erste Öffnungsschritt werde laut Kurz behutsam „mit sehr strengen Sicherheitskonzepten“ stattfinden müssen. Wer verreisen oder eine Kulturveranstaltung besuchen möchte, werde ein negatives Testergebnis vorweisen müssen. Dasselbe gelte auch für die jeweiligen Mitarbeiter, etwa in Hotels und Restaurants. Im Handel soll das System der Zutrittstests aber nicht eingeführt werden. Im Juni und Juli sollen die Sicherheitsregeln dann schrittweise gelockert werden, kündigte Kurz an.
Dadurch erhofft man sich auch, 200.000 Menschen, die derzeit in Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind, bis in den Sommer zurück in den regulären Job zu führen. Für bestimmte Zweige wie die Stadthotellerie, die nach wie vor leiden, werde es „maßgeschneiderte“ Hilfen brauchen. Die Kurzarbeit in der derzeitigen Form werde aber an Bedeutung verlieren.
Hofer kritisiert Zutrittstests
Die angekündigten Pläne der Regierung kritisiert unter anderem Norbert Hofer (FPÖ). Er ist sich sicher, dass Eintrittstests für Gastronomie und Kultur zu einer massiven Pleitewelle führen werden. „Vor allem Cafés und kleine Lokale, die von Laufkundschaft leben, werden dadurch in den Ruin getrieben“, so Hofer. Einziger Profiteur dieser Eintrittstests sei die gehobene Gastronomie, wo ein Besuch zumeist geplant werde und wo somit auch den Corona-Test eingeplant werden könne. Ginge es nach der FPÖ, so würde es eher ein breites Testangebot, das allerdings auf Frewilligkeit basieren würde, geben. Denn die im Sommer des Vorjahres in der Gastronomie und bei Kulturbetrieben entwickelten und bestens erprobten Corona-Sicherheitskonzepte seien ausreichend, ist sich Hofer sicher. Der FPÖ-Chef kritisierte zudem den Grünen Pass, der nicht mehr „als ein Zeichen der Hilflosigkeit“ sei. Er werde zu einer Zweiklassen-Gesellschaft führen und die Spaltung des Landes weiter vorantreiben, so seine Befürchtung.