Österreich: 2-G-Regel fällt auch bei körpernahen Dienstleistungen weg

Neben den bereits bekannten Lockerungen ab kommendem Samstag kündigte die Regierung am Dienstag in einer Aussendung an, dass auch die 2-G-Regel bei körpernahen Dienstleistungen fällt.
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Österreich: 2-G-Regel fällt auch bei körpernahen Dienstleistungen weg

Symbolbild: Friseurbesuch / Bild: flickr CC BY-NC-ND 2.0 (Bild skaliert und zugeschnitten)

Neben den bereits bekannten Lockerungen ab kommendem Samstag kündigte die Regierung am Dienstag in einer Aussendung an, dass auch die 2-G-Regel bei körpernahen Dienstleistungen fällt.

Wien. – Die Corona-Maßnahmen in Österreich werden am kommenden Wochenende umfassender gelockert als bisher bekannt. Das heißt, dass ab Samstag nicht nur wie geplant die 2-G-Regel im Handel fällt, sondern auch bei körpernahen Dienstleistungen gelockert wird. Das Bundeskanzleramt rechtfertigte die Öffnungsschritte mit der „überschaubaren“ Lage auf den Intensivstationen.

FFP2-Maske bleibt allgegenwärtig

Konkret bedeutet das, dass bei Friseuren, Massagestudios, Kosmetikstudios etc. ab Samstag nicht mehr die 2-G-Regel, sondern die 3-G-Regel gilt. Der Zutritt ist dann also auch mit einem negativen Test wieder erlaubt. Zusätzlich gilt noch die FFP2-Maskenpflicht. Bei Veranstaltungen hingegen bleiben sowohl die 2-G-Regel als auch die FFP2-Maskenpflicht im Innen- wie auch im Außenbereich. Events ohne zugewiesene Sitzplätze, bei denen mehr als 50 Personen anwesend sind, werden nur erlaubt, wenn es ein Konsumationsverbot gibt. Das soll das durchgehende Tragen der Maske ermöglichen.

Wie bereits bekannt, entfällt im Handel die 2-G-Pflicht, die FFP2-Maskenpflicht bleibt aber. Auch in Museen, Kunsthallen und Bibliotheken wird man demnächst keinen 2-G-Nachweis mehr verlangen. Eine FFP2-Maske muss aber auch dort weiterhin getragen werden.

Lockerungen in der Gastronomie

Bereits Ende Jänner angekündigt wurden auch Lockerungen in der Gastro. In allen Bundesländern – mit Ausnahme von Wien – darf man ab 19. Februar auch wieder mit einem gültigen Test in Restaurants und Cafés. Denn dort gilt dann wieder 3-G statt 2-G. Im Lokal gilt eine FFP2-Maskenpflicht, außer am Sitzplatz. Außerdem muss man seine Kontaktdaten angeben. Die Nachtgastronomie darf hingegen weiterhin nicht öffnen, die Sperrstunde bleibt bei 24.00 Uhr.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sprach im Zusammenhang mit den geplanten Lockerungen von „wesentlichen Erleichterungen, die der epidemiologischen Lage angemessen sind“. Omikron stelle derzeit „keine akute Bedrohung für das Gesundheitssystem“ dar. Dennoch plädiert er für das Tragen einer FFP2-Maske auch dort, wo es nicht zwingend vorgeschrieben ist und auch dafür, sich impfen zu lassen.

WKO-Präsident fordert Neubewertung der Lage

Friseur-Innungsmeister Wolfgang Eder freut sich über Erleichterungen für seine Branche. Zwar hätten die Friseure „in den zähen Gesprächen“ ihr Ziel nicht ganz erreicht, so Eder, denn im Vergleich zum Handel bleibe es bei der 3-G-Regel. Trotzdem seien sie sehr glücklich und hoffen, dass alle Kunden wieder zu ihnen zurückkommen.

Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP) fordert hingegen eine Neubewertung der Corona-Situation. Für ihn ist „die Zeit gekommen, maximale Freiheit zurückzugeben. Wir müssen jetzt rasch den Vorschriften-Irrgarten ausmisten.“ Parallel dazu sollen die Vorbereitungen für den Herbst und Winter beginnen, um dem Virus im Fall des Falles einen Schritt voraus zu sein.

Kickl kritisiert „Salami-Taktik“

Für das Ende aller Maßnahmen hat sich heute auch FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zum wiederholten Male ausgesprochen. An der „Salami-Taktik“ von Türkis-Grün übte er Kritik. Die Regierung handle offenbar nach dem Motto: „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?“ Anders sei es nicht zu erklären, warum der Besuch im Café eine Woche länger „gefährlicher“ sein soll als der Besuch beim Friseur, so Kickl.

Mit dieser Taktik wolle die durch die Sideletter-Affäre und die vielen ÖVP-Korruptionsfälle schwer angeschlagene Bundesregierung offenbar in der Bevölkerung Punkte sammeln, vermutet der FPÖ-Chef. Dieses Schauspiel sei jedoch leicht zu durchschauen. „Blickt man sich im Rest Europas um, dann erkennt man, dass Österreich eines der letzten Länder ist, das überhaupt Öffnungsschritte setzt. Die Regierungen in Schweden, Dänemark, England und vielen anderen Ländern haben längst erkannt, dass die Omikron-Welle die Karten völlig neu gemischt hat und die kritische Phase längst vorbei ist“, so Kickl.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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