ÖVP-Politiker fordert „ehrliche Diskussion“ über Vermögenssteuern, SPÖ „erfreut“
Erwin Zangerl (ÖVP) spricht sich für eine Diskussion über Vermögenssteuern aus. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer begrüßt die Diskussionsbereitschaft.
Wien. – Der Tiroler AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) hat sich in einem APA-Interview für eine „offene und ehrliche Diskussion“ über Vermögenssteuern ausgesprochen. Diese Aussage wird von der SPÖ als positives Signal gewertet. SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer begrüßte die Gesprächsbereitschaft und betonte, dass nach dem SPÖ-Konzept 98 Prozent der Bevölkerung von der geplanten Millionärssteuer nicht betroffen wären (FREILICH berichtete).
Krainer betonte, dass das bestehende Steuersystem ungerecht sei. So würden Arbeitseinkommen hoch besteuert, während Einkommen aus Millionenvermögen, Erbschaften und Schenkungen nur gering besteuert würden oder sogar steuerfrei blieben. Laut dem SPÖ-Budgetsprecher zahlen die reichsten Steuerzahler in Österreich im Vergleich zu Durchschnittsverdienern nur wenig Steuern. Es gehe nicht um eine übermäßige Belastung, sondern darum, dass die Reichen ihren fairen Beitrag leisten.
FPÖ lehnt Vermögenssteuer ab
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 61 Prozent der Befragten eine Vermögenssteuer ab einer Million Euro befürworten, darunter 45 Prozent der ÖVP-Wähler. Diese Zahlen stehen im Gegensatz zu den bisherigen Aussagen von ÖVP-Klubobmann August Wöginger, der kürzlich betonte, dass es mit der ÖVP keine Vermögens- oder Erbschaftssteuer geben werde.
Der FPÖ-Chef lehnte erst kürzlich eine Vermögenssteuer ab. „Junge Menschen brauchen auch leistbaren Wohnraum und die Möglichkeit, sich Eigentum zu schaffen. Das ist es auch, was die Sozialisten nicht verstehen, nämlich dass Eigentum Freiheit bedeutet und diese Freiheit wollen wir dann auch schützen - daher ganz klar Nein zu neuen Steuern, Nein zu Erbschafts- und Vermögenssteuern oder der Leerstandsabgabe“, so Kickl beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in Graz am vergangenen Wochenende (FREILICH berichtete).