Presseschau: AfD-Kampagne „Unser Land zuerst!“

Am Donnerstag stellte die AfD ihre Kampagne „Unser Land zuerst!“ vor. Die deutsche Presselandschaft vermutet dahinter Instrumentalisierung.
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Presseschau: AfD-Kampagne „Unser Land zuerst!“

Bild: AfD

Am Donnerstag stellte die AfD ihre Kampagne „Unser Land zuerst!“ vor. Die deutsche Presselandschaft vermutet dahinter Instrumentalisierung.

Die Deutsche Welle (DW) ist sich sicher, dass der Kampagnentitel eine „simple AfD-Kopie“ der „America First“-Kampagne von Donald Trump sei. Der Artikel zieht eine Linie vom „beispiellos rücksichtslose[n] Politikstil“ Trumps, zu den „Stürmen“ auf US-Capitol und Reichstag. Die DW verweist anschließend auf Äußerungen von Außenministerin Baerbock (Grüne) und Innenministerin Faeser (SPD), die bereits in der Vergangenheit vor „rechtsextremen Aufständen“ gewarnt hätten.

Auch der SPIEGEL berichtet über die Kampagne der AfD. Die Autorin sieht im AfD-Slogan „Unser Land zuerst“ einen „Trump-Abklatsch“. Sie sieht in der Forderung der AfD, Nord Stream 2 zu öffnen, einen „Sieg“ Putins. Sie fürchte im Falle eines Erfolgs der Kampagne eher ein „Deutschland zuletzt“. Zuletzt lässt sie sich auch einen Kommentar über die Wirtschaftsfeindlichkeit der AfD durch ihre angebliche Ausländerfeindlichkeit nicht nehmen: „Wenn ausländische Fachkräfte oder Menschen, die welche werden wollen, allerdings in »unser Land zuerst« einwandern wollten, ließe sich das Problem lindern.“

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) betitelt ihren Artikel mit „Aufregung first“. Mit einem Verweis auf die Mikrofonpanne am Anfang der vergangenen Woche, postuliert sie: „Eine Pressekonferenz war eigentlich gar nicht mehr nötig, um das Kalkül in der AfD zu verstehen.“ Dabei kam es zu einem Missverständnis, bei dem man der Partei unterstellte, die Krise absichtlich verschärfen zu wollen. Die Inhalte der Kampagne wurden darüber hinaus neutral dargestellt. Dennoch warnt auch die SZ davor, dass „Extremisten die Krisen für ihre Zwecke nutzen könnten“.

Die Yahoo-Redaktion blickt kritisch auf die Kampagne. Der Reporter Jan Rübel bespricht ausführlich die Ideen und Vorschläge der AfD und kann einigen auch etwas abgewinnen. So sei eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel eine „interessante Idee“. Darüber hinaus sieht man aber kein nachhaltiges Konzept bei der AfD: „Fazit: Ökonomisch fahrlässiger und auf menschlicher Ebene hässlicher kann man kaum vorgehen. Es hieße: Deutschland, gute Nacht.“

Das eher linke Onlinemagazin Watson lässt kein gutes Haar an der AfD-Kampagne, wie die Überschrift zeigt: „Alice Weidel und Tino Chrupalla: Ihr Spiel mit der Angst.“ Dass die AfD nur eine Angstmacherpartei sei, zieht sich durch den ganzen Text. Man wolle nur „Wut steigern“ und „Hass schüren“ und „russische Propaganda“ vertreiben.

Für die FAZ ist es klar, dass die Kampagne der AfD von Trump kopiert sei: „AfD lehnt sich an Trump an“. Damit ist für den Redakteur Andreas Nefzger auch alles schon gesagt.


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