Rheinland-Pfalz: Antifa blockierte AfD-Parteitag, der längst zu Ende war
Am Sonntagmorgen blockierte eine kleine Gruppe den Landesparteitag der rheinland-pfälzischen AfD – als dieser längst beendet war. In den Sozialen Medien sorgte das für Hohn und Spott.
Bingen. – Am vergangenen Wochenende fand in Bingen der Landesparteitag der AfD Rheinland-Pfalz statt, bei dem rund 500 Personen anwesend waren. Dagegen protestierte eine kleine Gruppe – auch noch am Sonntagmorgen, obwohl der Parteitag bereits am Vorabend zu Ende gegangen war. „Seit 8:50 Uhr ist die Zufahrt zum AfD Landesparteitag in #Bingen blockiert“, schrieb ein Nutzer am Sonntagmorgen auf X und teilte ein Foto, auf dem rund 20 Personen auf der Straße saßen. Das sorgte für viel Gelächter.
„So klug“
„Die Antifa in RLP ist so klug, dass sie heute Morgen unseren Landesparteitag 'blockiert', der seit gestern Abend beendet ist. Ihr Intelligenzbestien“, schrieb der AfD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Münzenmaier.
Darunter gab es ähnlich hämische Kommentare: „Na wenigstens waren sie bei der richtigen Adresse, das ist doch schon mal was“, schrieb etwa ein Nutzer. „Und als niemand kam, haben die sich bestimmt gefreut: 'Denen haben wir solche Angst eingejagt, dass sie sich nicht mehr her trauen!'“, meint eine andere Nutzerin.
Münzenmaier führt Liste an
Auf dem Parteitag in Bingen wurde Münzenmaier mit rund 98 Prozent auf Platz eins der Landesliste gewählt. Der stellvertretende Vorsitzende des AfD-Landesverbandes ließ keinen Zweifel an seiner Kritik an der Bundesregierung. In seiner Bewerbungsrede bezeichnete er das Ende der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP als „Erlösung“ für Deutschland. Vor allem die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck standen im Mittelpunkt seiner scharfen Angriffe. Auch der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz wurde von Münzenmaier nicht verschont.
Der 35-Jährige kündigte einen engagierten Wahlkampf an, der sowohl auf Marktplätzen als auch online verstärkt junge Wähler ansprechen soll. Die AfD sei in vielen Teilen von Rheinland-Pfalz bereits eine Volkspartei und zweitstärkste Kraft, betonte Münzenmaier. Bei der kommenden Bundestagswahl gehe es um die Entscheidung für ein „weiter so“ oder für einen klaren Kurs der AfD.
Höchst folgt auf Platz zwei der Landesliste
Nicole Höchst, ebenfalls Bundestagsabgeordnete der AfD, wurde auf Platz 2 der rheinland-pfälzischen Landesliste gewählt. Die Zustimmung von 95 Prozent bei der Abstimmung unterstrich ihren deutlichen Rückhalt in der Partei. Höchst hatte wie Münzenmaier keinen Gegenkandidaten. Andreas Bleck und Bernd Schattner komplettieren das Spitzenteam der AfD für die Bundestagswahl. Beide setzten sich bei der Wahl gegen ihre Mitbewerber durch und sicherten sich die Listenplätze drei und vier.