Sabotage an Nord-Stream-Pipelines bestätigt: Sprengstoffreste gefunden
Während es bereits nach dem Gasleck in den Nord-Stream 1 und 2 Pipelines Vermutungen darüber gab, ob diese absichtlich beschädigt wurden, gibt es nun erste Hinweise. Die schwedische Staatsanwaltschaft bestätigt die Befürchtungen.
Stockholm. – In einer Stellungnahme der schwedischen Generalstaatsanwaltschaft erklärte sie den Fund von Sprengstoffresten in der unmittelbaren Umgebung der Pipelines. Damit bestätigt sich die Theorie, dass es sich bei den Beschädigungen an den Rohren um schwere Sabotage gehandelt haben muss. Fremdkörper, die nahe den beschädigten Stellen gefunden wurden, wiesen wiederholt die gleichen Überreste auf, erklärte der betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist.
Internationales Vertrauen erschüttert
Während der Presseerklärung verdeutlichte Ljungqvist die Tragweite der bisherigen Erkenntnisse. Die zielgerichtete Zerstörung der vier Transitleitungen bei der Ostsee-Insel Bornholm führten nicht nur zu unschätzbaren wirtschaftlichen Schäden, sondern würden auch die gemeinsame Vertrauensbasis beschädigen. Ende September hatten sowohl die russische Seite als auch die westlich-amerikanische Seite die jeweils andere für den Angriff verantwortlich gemacht. Bei dem höchstwahrscheinlich geheimdienstlichen Angriff wurden beide Röhren der Nord-Stream-1-Pipeline und eine der beiden Nord-Stream-2-Röhren zerstört. Aufgrund des Angriffs ist es für Deutschland unmöglich, die bisher gelieferte und benötigte Menge von Erdgas über den kontinentalen Handel mit Russland zu erhalten.