So überdurchschnittlich hoch ist das Gehalt von ORF-Mitarbeitern
Die hohen Gehälter beim ORF sorgen bei vielen für Unmut. Ein Zusammenschluss von Juristen und Experten fordert nun von FPÖ und ÖVP radikale Reformen.
Wien. – Das durchschnittliche Jahresgehalt der rund 3.000 Mitarbeiter des Österreichischen Rundfunks (ORF) beträgt 91.400 Euro brutto – ein Wert, der weit über dem Durchschnittseinkommen der österreichischen Bevölkerung liegt. Finanziert werden diese Gehälter durch die ORF-Gebühren, die in der Bevölkerung zunehmend auf Kritik stoßen. Vor allem die Spitzengehälter sorgen für Diskussionen: So verdient ZiB2-Moderator Armin Wolf 252.780,08 Euro brutto im Jahr, Ö3-Moderator Andreas Knoll 190.242,08 Euro brutto, wie der Exxpress berichtet.
Vergleich mit anderen Berufsgruppen
Die Rechtsanwälte für Grundrechte, ein überparteilicher Zusammenschluss von Juristen und Experten, stellen die Verhältnismäßigkeit dieser Entlohnung in Frage. In einem offenen Brief kritisieren sie, dass ein durchschnittlicher ORF-Redakteur ohne Leitungsfunktion ein ähnliches Gehaltsniveau erreicht wie ein angestellter Spitalsarzt, der aber eine wesentlich höhere Verantwortung trägt.
In ihrem Brief an die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ fordern die Rechtsanwälte daher eine grundlegende Reform des ORF. Sie erinnern insbesondere die FPÖ an ihr Wahlversprechen, die ORF-Gebühren abzuschaffen. Stattdessen schlagen sie vor, den Sender aus dem Staatsbudget zu finanzieren und auf seine Grundfunktion als „vierte Gewalt“ zu reduzieren. Sie fordern „einen objektiven, aus dem Staatsbudget finanzierten ORF“, so die Juristen.
Sparpaket als Lösung
Die Juristen sind überzeugt, dass der ORF durch eine Anpassung der Gehälter an die ortsüblichen Tarife auch mit einem Sparpaket seinen gesetzlichen Auftrag erfüllen kann. „“Diese Aufgabe ist bei Anpassung der Mitarbeiter-Gehälter an ortsübliche Tarife durch die Finanzierung aus unseren Steuergeldern und den Einnahmen aus Werbung unter strengen gesetzlichen Vorgaben spielend zu bewältigen und bedarf keiner zusätzlichen Gebühren“, heißt es in dem offenen Brief abschließend.
Die FPÖ hatte bereits vor Beginn der Verhandlungen angekündigt, dass der ORF künftig 15 Prozent einsparen müsse, was Einsparungen von rund 150 Millionen Euro bedeuten würde. Diese Forderung steht in engem Zusammenhang mit dem Wahlversprechen der FPÖ, die Haushaltsabgabe abzuschaffen. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss aus dem Budget heraus finanziert werden“, so Hafenecker (FREILICH berichtete).