So würde Vilimsky einen absoluten Asylstopp umsetzen
Im ZIB2-Interview erklärte Harald Vilimsky am Mittwoch, wie er in Zukunft dafür sorgen würde, dass weniger oder gar keine illegalen Migranten mehr nach Europa kommen.
Der FPÖ-Kandidat für die Europawahl im Juni, Harald Vilimsky, war am Mittwoch zu Gast in der ZIB2 und nahm Stellung zur Asylpolitik seiner Partei. Er sehe Australien und Ungarn als Vorbilder, so Vilimsky. Australien weise beispielsweise ankommende Boote mit Geflüchteten ab, in Ungarn beantrage kaum jemand Asyl. Das wolle er auch für Österreich erreichen.
Vilimsky bezeichnet EU als unfähig
Die Möglichkeit, auf europäischem Boden Asyl zu beantragen, sei ein Anreiz für die Menschen zu kommen. Stattdessen müsse aber Schutz in der Herkunftsregion ermöglicht werden. Man solle „einfach niemanden hereinlassen“, so Vilimsky. Um dies in die Praxis umzusetzen, sei auf europäischer Ebene „eine Art Joint Venture aus Polizei und Heereskörpern“ denkbar, um die Grenzen zu sichern. Auch Marketingmaßnahmen in den Herkunftsländern seien denkbar. Bereits Anfang der Woche hatte Vilimsky der EU angesichts der jüngst veröffentlichten Asylantragszahlen für das Jahr 2023 in der EU vorgeworfen, nicht in der Lage zu sein, das Migrationsproblem „auch nur im Ansatz zu lösen“. Solange man nicht endlich damit aufhöre, jedem, der es bis zur Außengrenze schaffe, ein Asylverfahren zuzugestehen, würden weiterhin Jahr für Jahr Millionen Menschen ihr Glück in der EU versuchen, so Vilimsky in einer Aussendung.
Im vergangenen Jahr haben in der Europäischen Union, Norwegen und der Schweiz 1,13 Millionen Menschen Asyl beantragt (FREILICH berichtete). Europaweit ist das ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (966.000 Anträge). In Deutschland stieg die Zahl der Asylanträge (329.000) mit 51 Prozent deutlich stärker. Schlusslichter sind die Slowakei mit 415 und Ungarn mit 31 Asylanträgen. Die meisten Asylanträge wurden von Syrern (180.057), Afghanen (113.295) und Türken (99.863) gestellt. In Österreich wurden im vergangenen Jahr 58.610 Asylanträge gestellt. Das ist zwar ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, aber im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße ist Österreich nach wie vor deutlich stärker belastet als Deutschland. Denn auf 100.000 Einwohner kommen in Österreich 642 Asylanträge. In Deutschland sind es 388, die Belastung ist also um fast die Hälfte geringer. Mit Ausnahme von Zypern ist damit die Pro-Kopf-Belastung in keinem EU-Land so hoch wie in Österreich.