Soziale Medien: TikTok EU-weit führend beim Löschen von Inhalten

TikTok ist in der EU führend bei der Moderation von Beiträgen und hat von Oktober bis Dezember 2024 über 250 Millionen Inhalte gesperrt. Auch auf anderen Plattformen wurden zahlreiche Inhalte gelöscht.

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Soziale Medien: TikTok EU-weit führend beim Löschen von Inhalten

Das beliebte Portal für Kurzvideos übertrifft andere Plattformen wie YouTube oder Instagram bei weitem, wenn es um das Löschen von Inhalten geht.

© IMAGO / Rene Traut

Brüssel. – TikTok hat im Vergleich zu anderen großen Social-Media-Plattformen in der EU die meisten Beiträge gelöscht oder eingeschränkt. Das geht aus einer Datenanalyse des Spiegel hervor, die Zahlen berücksichtigt, die die Plattformen der Europäischen Union übermittelt haben. Von Oktober bis Dezember 2024 wurden bei TikTok demnach insgesamt rund 256 Millionen Inhalte moderiert, 43 Prozent dieser Beiträge wurden als unerlaubte „Hetze“ oder „Hassrede“ eingestuft.

X und YouTube mit anderen Schwerpunkten

Auf der Plattform X wurden laut Spiegel-Auswertung die meisten Beiträge wegen pornografischer und sexueller Inhalte gelöscht. Knapp 40 Prozent der rund 200.000 gemeldeten Fälle betrafen diese Themen. Bei YouTube hingegen waren Betrug und Desinformation die häufigsten Gründe für die insgesamt 25,3 Millionen entfernten oder eingeschränkten Beiträge, 46,7 Prozent der Fälle fielen in diese Kategorie.

Der DSA und die Pflichten der Plattformen

Der Digital Services Act (DSA) der EU verpflichtet Plattformen dazu, Entscheidungen zur Löschung oder Reichweitenbeschränkung der Europäischen Kommission und den betroffenen Nutzern zu melden. Von Oktober bis Dezember 2024 wurden insgesamt 514 Millionen Beiträge von großen Netzwerken wie TikTok, X, YouTube, LinkedIn und den Meta-Diensten Instagram und Facebook gemeldet. Allerdings geben die Plattformen oft nur allgemein an, dass Inhalte gegen ihre Richtlinien verstoßen. Bei Facebook wurden beispielsweise in 92 Prozent der Fälle solche allgemeinen Hinweise gegeben.

Diese vagen Begründungen stoßen auf Kritik. Julian Jaursch von der Denkfabrik Interface sagte dem Spiegel, dass solche abstrakten Erklärungen den Nutzern nicht weiterhelfen: „Der Nutzer muss in der Lage sein, die Entscheidung nachzuvollziehen und im Zweifelsfall anzufechten. Transparenz sollte kein Selbstzweck sein, sondern soll den Behörden und den Menschen helfen.“ Die Plattformen müssen auch nicht angeben, wie viele Beiträge insgesamt veröffentlicht wurden, was die Vergleichbarkeit der Daten einschränkt.

Moderationspraxis bei TikTok

Die Tatsache, dass TikTok die meisten moderierten Beiträge aufweist, bedeutet nicht zwangsläufig, dass dort mehr „Hassrede“ verbreitet wird. Es könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass die Plattform besonders strenge Moderationsrichtlinien hat oder dass insgesamt mehr Beiträge auf TikTok gepostet werden als auf anderen Plattformen.

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