SPÖ Wien: „Deutschklassen widersinnig und undurchführbar“
Die von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann geplanten Deutschklassen seien „pädagogisch widersinnig“ und würden „die Klassen zerreißen“. Darin sind sich Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) einig. Das Rathaus werde seine Bedenken im Rahmen einer Begutachtung äußern.
Die Deutschförderklassen sind in einem Ausmaß von 15 Stunden für Volksschüler und 20 Stunden in der Unterstufe geplant. Nach einem Semester soll der Sprachstand neu ermittelt werden. Neben dem Besuch der Deutschklassen werden die Schüler am Regelunterricht teilnehmen.
„Ghettobildung im Kindesalter“
Der von Bürgermeister Michael Häupl und Stadtrat Jürgen Czernohorszky geäußerten Kritik schließt sich auch SPÖ-Gemeinderat Heinz Vettermann an. „Reine Deutschklassen sind eine pädagogisch rückständige Maßnahme, gegen die sich Wien nach Kräften wehren wird“, warnt Vetterman in einer Presseaussendung. Er fürchte durch die „soziale Abschottung“ der Schüler während der Deutschförderstunden eine „Ghettobildung im Kindesalter“.
ÖVP: Deutschklassen als Integrationsmaßnahme
Die Kritik am Gesetzes-Entwurf sei laut ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer unangebracht.
„Ein Mindestmaß an Deutschkenntnissen ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn und unabdingbar verknüpft mit der Chance auf Integration“,
erklärt Nehammer in einer Reaktion auf die SPÖ-Missbilligung. Gerade Wien mit dem hohen Anteil an Brennpunktschulen müsse die Deutschklassen als Chance sehen. Wien dürfe nicht „auf der Integrationsbremse stehen und mutwillig sinnvolle Maßnahmen blockieren“, so der ÖVP-Generalsekretär.