Spur der Nord-Stream-Saboteure führt in die Ukraine

Nach ARD-Informationen gibt es keine Beweise, wer die Zerstörung veranlasst hat. Die Spuren führen aber in die Ukraine.

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Spur der Nord-Stream-Saboteure führt in die Ukraine

Ukraine-Flagge

© CC0 Pixabay

Durch gemeinsame Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios, des ARD-Politikmagazins Kontraste, des SWR und der ZEIT konnten Art und Zeitpunkt der Vorbereitung des Sprengstoffanschlags auf die Nord-Stream-Pipelines weitgehend rekonstruiert werden. Demnach weisen die Spuren in Richtung Ukraine. Beweise dafür, wer die Zerstörung in Auftrag gegeben hat, haben die Ermittler bislang allerdings nicht gefunden. Drei der insgesamt vier Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren in der Nacht zum 26. September 2022 durch Explosionen auf dem Grund der Ostsee zerstört worden.

Nach Informationen der genannten Medien ist den Ermittlern die Identifizierung des Schiffes gelungen, das für die Geheimoperation im Einsatz gewesen sein soll. Es handele sich um eine Jacht, die von einer in Polen ansässigen Firma gemietet worden sei, die offenbar zwei Ukrainern gehöre. Für die Geheimoperation auf See soll den Ermittlungen zufolge ein Team von sechs Personen im Einsatz gewesen sein. Dabei soll es sich um fünf Männer und eine Frau gehandelt haben.

Eine Gruppe aus sechs Personen

Die Gruppe, die den Sprengstoff zu den Tatorten transportiert und dort platziert haben soll, bestand aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin. Die Nationalität der Angreifer ist anscheinend nicht bekannt. Für die Anmietung des Bootes sollen professionell gefälschte Pässe verwendet worden sein. Bereits im Herbst, also kurz nach der Vernichtung, habe es einen Hinweis eines westlichen Nachrichtendienstes an europäische Partnerdienste gegeben, dass für die Vernichtung eine Kommandoeinheit aus der Ukraine verantwortlich war. Später habe es weitere nachrichtendienstliche Hinweise gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppe verantwortlich sein könnte.

Die ukrainische Regierung äußerte sich zunächst nicht. Auf Nachfrage des Recherchekollektivs beim ukrainischen Präsidentenberater Michail Podolyak erklärte dieser, die Ukraine habe „natürlich nichts mit den Anschlägen auf Nord Stream 2 zu tun“. Unterdessen berichtet die New York Times, es gebe neue Erkenntnisse der US-Geheimdienste, wonach eine pro-ukrainische Gruppe für den Anschlag verantwortlich sei, und beruft sich dabei auf namentlich nicht genannte US-Regierungsbeamte. Es gebe jedoch keine Hinweise auf eine Verwicklung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder seines Umfelds oder darauf, dass die Täter im Auftrag der ukrainischen Regierung gehandelt hätten. Das US-Geheimdienstmaterial deute auf Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin als Täter hin. Daraus lasse sich aber nicht ableiten, wer die Gruppe gebildet, beauftragt oder bezahlt habe. Der Generalbundesanwalt lehnte einen Kommentar ab. Ein Vertreter der Bundesregierung hat sich darauf beschränkt, auf die laufenden Ermittlungen des Generalbundesanwalts zu verweisen.

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