Straßennamen: In Salzburg sollen Karajan und Porsche verschwinden

66 Namenspaten von Straßen in der Stadt Salzburg wird eine Nähe zum NS-Regime vorgeworfen. Bei 13 Namen sieht die Expertenkommission „Handlungsbedarf“. Nun sollen Politiker über die Entfernung der Straßennamen entscheiden.
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Straßennamen: In Salzburg sollen Karajan und Porsche verschwinden

Symbolbild (CC0).

66 Namenspaten von Straßen in der Stadt Salzburg wird eine Nähe zum NS-Regime vorgeworfen. Bei 13 Namen sieht die Expertenkommission „Handlungsbedarf“. Nun sollen Politiker über die Entfernung der Straßennamen entscheiden.

Salzburg. – Der Schlussbericht des Projekts „NS-belastete Straßennamen in der Stadt Salzburg“ einer Expertenkommission für Straßenbenennungen ist am 8. Juni 2021 präsentiert worden. 66 Namen werden auf 1100 Seiten aufgearbeitet und je nach Ausmaß der Verstrickung der Person in das NS-Regime einer von 3 Kategorien zugeordnet. Bei 13 Namen, darunter der bedeutende Dirigent Herbert von Karajan sowie der Konstrukteur und Porsche-Gründer Ferdinand Porsche, hat der Fachbeirat eine „gravierende“ Verbindung zum damaligen herrschenden Regime festgestellt und die Empfehlung einer Umbenennung der betroffenen Straßennamen abgegeben.

Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur

Neben Karajan und Porsche sind weitere elf belastete Namenspaten, welche historisch betrachtet einen bedeutenden Beitrag zu Kunst und Kultur geleistet haben, zu finden: darunter Heinrich Damisch (Mitbegründer der Salzburger Festspiele), Franz Sauer (Mozarteums-Professor und Domorganist) und Karl Heinrich Waggerl (Autor).

Der Bericht soll als politische Entscheidungsfindung dienen und wird allen Fraktionen des Salzburger Gemeinderats verschickt. Im Herbst entscheidet die Mehrheit, was mit den 13 Straßennamen geschieht. „Wie wir mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen umgehen, ist am Ende des Tages eine politische Entscheidung“, äußerte sich Vizebürgermeister Bernard Auinger (SPÖ).

Debatte um Umbenennung

Laut Auinger lehne die Mehrheit der Bevölkerung die Umbenennungen ab, weshalb die betroffenen Bürger eingebunden werden sollen. Auch die FPÖ sieht die Umbenennung kritisch. „Wir müssen uns unserer Geschichte stellen. Straßennamen aus dem kollektiven Gedächtnis zu verbannen ist unserer Meinung nach nicht der richtige Umgang mit der Geschichte“, erklärte FPÖ-Klubchef Andreas Reindl.

Über den Autor

Magdalena Menegus

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

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