Thüringen: CDU attackiert Höcke für Wahlkreiswechsel – Voigt kandidiert selbst nicht am Wohnort
Kurz vor der Landtagswahl in Thüringen sorgt die CDU mit einem Spot gegen Björn Höcke für Aufsehen. Darin wirft sie ihm vor, aus Angst vor einer Wahlniederlage den Wahlkreis gewechselt zu haben. Die AfD kontert den Vorwurf und weist auf ein ähnliches Vorgehen der CDU hin.
Erfurt. – In wenigen Tagen wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Entsprechend befinden sich die Parteien in der heißen Wahlkampfphase. Mit einem kurzen Spot gegen die AfD hat die CDU Thüringen nun auf X für Aufsehen gesorgt. In dem Video, das mit den Worten „Wenn Du aus Angst vor den Wählern zum Wahlkreisflüchtling wirst“ übertitetlt ist, stellt die CDU die Frage, wie man einen Politiker nennt, der eigentlich in seinem Heimatwahlkreis kandidieren sollte, aber in einen anderen, 160 Kilometer entfernten Wahlkreis wechselt, „nur weil er weiß, dass er zu Hause verlieren würde? Einen Patrioten? Nein“, beantwortet die CDU die Frage selbst, „man nennt ihn: Björn Höcke“. Höcke sei „nicht einmal für seinen ein Patriot für seien Heimatwahlreis, er ist überhaupt kein Patriot“, so der Vorwurf.
AfD kontert Vorwurf
In den Sozialen Medien löste das Video zahlreiche Reaktionen und auch viel Verwunderung aus. So erklärte der stellvertretende Landessprecher und Pressesprecher des AfD-Landesverbandes Thüringen, Torben Braga, auf X, dass der Spitzenkandidat der CDU Thüringen, also Mario Voigt, laut Staatsanzeiger in Jena wohnhaft sei. In der Liste der Wahlkreiskandidaten in Jena habe er ihn aber „komischerweise nicht finden können“. Die CDU Thüringen reagierte darauf mit den Worten: „Wie immer dünne Suppe, Herr Braga! Mario Voigt kandidiert seit 2009 im Saale-Holzland-Kreis und ist dort geboren. Und jedesmal hat er das Direktmandat gewonnen.“ Daraufhin erklärt Braga, dass die CDU in ihrem Video kritisiere, dass Höcke nicht in seinem Wahlkreis antrete, der Spitzenkandidat der CDU dies aber ebenso nicht tue. „Das sind die Fakten“, so Braga. Eine weitere Reaktion der CDU blieb aus.
Ein Nutzer meinte in den Kommentaren, dass Wahlkreise ohnehin überschätzt würden. Karl Schiller oder Willy Brandt seien ein gutes Beispiel, aktuell Baerbock oder Scholz. Es sei daher völlig unerheblich, wo Höcke antrete. „Wahlkreise sind symbolisch, gerade bei Spitzenpolitikern. Hauptsache die AfD gewinnt.“ Ein anderer Nutzer sieht das ähnlich, „dann aber als CDU mit so einem peinlichen Video aufzufahren, während der Spitzenkandidat es selbst genauso macht... das muss man sich schon trauen“, schreibt er.