Vorgeschichte und Anfänge der Grünen
Die Grünen wissen ihre linksextremen Wurzeln und Hintergründe geschickt zu verschleiern. Die FREILICH-Studie „Die Grünen – Konturen einer linksextremen Gruppe“ zeichnet die Konturen der grünen Partei nach. Die Tagesstimme bringt einen Auszug.
Die ersten Umweltbewegungen im deutschsprachigen Raum entstanden in der Romantik. Sie waren eine Reaktion auf Industrialisierung und Urbanisierung. Die Natur wurde als das Ursprüngliche, Echte, Gesunde gesehen. Es entwickelten sich unterschiedliche Strömungen, wie die Heimatschutzbewegung, die Lebensreformbewegung oder die Anthroposophie.
Auch in den USA begann Anfang des 19. Jahrhunderts die Debatte über den Schutz von Natur und Landschaft. Das erste US-Naturschutzgebiet, der heutige Yosemite-Nationalpark in Kalifornien, entstand 1864. Die Bewegungen, die man unter dem Begriff „Lebensreform“ zusammenfasst, waren vor allem in Deutschland und der Schweiz verbreitet. Ihr Motto: Zurück zur Natur. Man propagierte eine naturnahe Lebensweise ohne Genussmittel, mit ökologischer Landwirtschaft, vegetarischer Ernährung, Reformkleidung und Naturheilkunde. 1883 wurde der „Deutsche Verein für Naturheilkunde und für volksverständliche Gesundheitspflege“ gegründet. 1913 hatte er rund 148.000 Mitglieder.
Natur- und Heimatschutz war eine Domäne der Bürgerlichen und Rechten. Die kulturpessimistischen, lebensreformerischen Bewegungen gingen bruchlos im Nationalsozialismus auf. Dort blieben sie allerdings aufgrund ihres Antimodernismus nur eine Randerscheinung.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam „erster ökologischer Widerstand vorerst von biologistischen und rechtskonservativen Zirkeln“. Umweltschutz, Naturliebe und Zivilisationspessimismus blieben weiterhin Themen und Anliegen konservativer Kreise.
1973 verhinderte eine Bürgerinitiative die Verbauung des Sternwarteparks im 18. Bezirk in Wien. Diese erste grüne Manifestation in Österreich wurde nicht von Linksalternativen, von 68ern getragen, der Widerstand gegen die Zerstörung von städtischem Naturraum kam von Honoratioren aus dem 18. Bezirk, der Österreichischen Umweltschutzbewegung (USB) und der „Kronen Zeitung“. Die USB trat 1978 unter anderem Namen bei der Wiener Gemeinderatswahl an. Spitzenkandidaten waren Funktionäre der rechten „Volkssozialistischen Arbeiterpartei“.
Mit der 68er-Bewegung kamen Umweltschutz und Fortschrittsfeindlichkeit auch auf die Agenda der Linken. Für dieses politische Milieu war das 1972 vom Club of Rome herausgegebene Buch „Die Grenzen des Wachstums“ eine Initialzündung.
Diese alarmistische Studie, die mit simplen Modellen das baldige Ende von Rohstoffen wie Erdöl prophezeite, sorgte für ein Umdenken bei vielen Linken. Der bis dahin in diesen Kreisen verbreitete Fortschrittsoptimismus schlug in einen „wachstumsdogmatischen Strukturkonservatismus“ und eine sich schnell verbreitende Technikfeindlichkeit um. Der Alarmismus, Kulturpessimismus und die Verkündigung des drohenden Weltunterganges ist neben dem marxistischen Fundament zum zentralen Element linksalternativer bzw. grüner Politik geworden.
Die Druckversion der Studie erhalten Sie um EUR 8,00 im FREILICH-Buchladen.
Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und -zerstörung sind seither Themen, die die mediale Berichterstattung und den öffentlichen Diskurs im Westen und vor allem im deutschsprachigen Raum bestimmen, vom Waldsterben über das Ozonloch bis zum rezenten Klimaalarmismus. In den 1970ern entstehen im ganzen Land Initiativen und Protestbewegungen, die sich vor allem gegen Großprojekte richten. Es ist das Jahrzehnt der Bürgerinitiativen, was zu einer Politisierung vieler Menschen außerhalb des traditionellen Parteienspektrums führt. Damals gab es, wie Wolfgang von Geldern von der CDU analysierte, rote, braune, bunte und grüne Grüne.
Solche Protestbewegungen entstehen anfänglich im gesamten politischen Spektrum. Vom rechten bis zum linken Rand. Wobei die Linken diese neuen politischen Strömungen dominieren. Historisch bedeutend für die österreichische linksalternative Szene ist die Besetzung eines ausgedienten Schlachthofes in St. Marx in Wien im Jahr 1976. Die „Arena-Bewegung“ war ein Sammelbecken linker Künstler, Medienleute und Politaktivisten, sie war der Ausgangspunkt für viele weitere solcher Gruppen und Aktionen.
Bestimmenden Einfluss gewinnen die linken und linksextremen Kräfte, die frühzeitig das Potenzial dieser überall entstehenden Bürgerinitiativen und der „sozialen Bewegungen“ erkannten. Diese neuen politischen Gruppierungen engagieren sich vor allem in der Umwelt-, Friedens- und Frauenpolitik. Dabei stehen in der ersten Phase weniger konkrete Probleme im Mittelpunkt, die Entstehung dieser Bewegungen beruht nach einer von Ronald Ingelhart entwickelten These auf einem „Wertewandel“, wonach in entwickelten Gesellschaften die materialistischen Ziele der „Alten Politik“ – wie Wohlstand und soziale Sicherheit für alle Schichten – ersetzt werden durch postmaterialistische Ziele einer „Neuen Politik“ – wie sexueller Freiheit, alternativen Lebensentwürfen, Minderheitenrechten, umfassender politischer Teilhabe.
Kommunistische Gruppen und Grüppchen der 68er-Generation waren die „Ursuppe, aus der sich die späteren Grünen konstituierten“. Für sie ist Umweltschutz kein echtes, nicht ihr primäres Anliegen, sondern Mittel zum Zweck, das Vehikel, um ihre gesellschaftspolitischen, antikapitalistischen, marxistischen Utopien umzusetzen. Der Umweltschutz ist nur der Hebel für den linken Systemwandel.
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Waren solche Bewegungen anfangs zumeist lokal und isoliert gewesen, entsteht mit dem Kampf gegen die Kernkraft erstmals eine österreichweite, heterogene Bewegung. Sie ist für die bürgerlichen Grünen und vor allem für die Linksalternativen von elementarer Bedeutung. Die Anti-AKW-Bewegung wurde in ihren Anfängen, die bis in die 1960er zurückreichen, von konservativen Kräften getragen, etwa dem „Verband zum Schutz des Lebens“, der gegen ein geplantes AKW in St. Pantaleon in Oberösterreich kämpfte.
1976 konstituiert sich eine bundesweite Dachorganisation der AKW-Gegner. Sie wird vom maoistischen „Kommunistischen Bund“ dominiert, der gegen die „imperialistische Energiepolitik“ mobilisiert. Viele andere linke und linksextremistische Gruppen schwenken auf diesen Kurs ein, darunter die „Gruppe Revolutionärer Marxisten“, der unter anderem Peter Pilz angehört. Auch die Arena-Leute schließen sich der Anti-AKW-Bewegung an, darunter Willi Resetarits und viele andere Künstler, die in den folgenden Jahrzehnten das heimische Kulturgeschehen und die Politik beeinflussen werden.
Erster Höhepunkt ist eine Demo in Tulln im Juni 1977, an der rund 7000 Menschen teilnehmen. Einer der führenden Köpfe der Anti-AKW-Bewegung ist damals Alexander Tollmann, der später immer mehr ins Verschwörerische abdriftet.
1978 kommt es zur Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf. SPÖ, Sozialpartner und FPÖ sprechen sich dafür aus. Auch die moskautreue KPÖ, was viele ihrer Anhänger ins linksalternative Lager wechseln lässt. Eine Woche nach der Abstimmung, die die Zwentendorf-Gegner mit 50,5 % knapp für sich entscheiden können, findet in Graz unter dem Titel „Erstes gesamtösterreichisches Alternativentreffen“ eine Art Siegesfeier statt. Neben der Anti-AKW-Bewegung entsteht auch in Salzburg eine neue politische Kraft. Der B-Movie-Schauspieler Herbert Fux engagiert sich dort für den Schutz der historischen Stadtlandschaft. Die auch von lokalen Honoratioren unterstütze Bürgerliste erreicht 1977 bei den Salzburger Gemeinderatswahlen 5,6 %. Sprecher dieser lokalen Initiative ist von 1977 bis 1982 Johannes Voggenhuber. Eine wichtige Persönlichkeit der frühen grünen Bewegung ist der frühere Sozialdemokrat Josef Buchner, der mit seiner „Steyregger Bürgerinitiative für Umweltschutz“ bei den Gemeinderatswahlen 1979 18 % erreicht, Vizebürgermeister der oberösterreichischen Stadt wird und später eine wichtige Rolle bei den bürgerlichen Grünen, der VGÖ, spielt…
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