Wall Street Journal: Selenskyj spielte zentrale Rolle bei Nord-Stream-Sabotage

Eine Untersuchung des Wall Street Journal hat ergeben, dass der ukrainische Präsident Selenskyj die Sabotage der Nord Stream-Pipeline zunächst unterstützt und dann versucht hat, sie zu stoppen. Trotz seines Befehls setzten ukrainische Militärs die Aktion fort.

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Wall Street Journal: Selenskyj spielte zentrale Rolle bei Nord-Stream-Sabotage

Selenskyj bei einem Treffen in den USA.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

New York/Kiew. – In einem bislang weitgehend unbekannten Kapitel des ukrainisch-russischen Konflikts soll Präsident Wolodymyr Selenskyj eine zentrale Rolle bei der Planung der Sabotage der Nord-Stream-Pipeline gespielt haben. Während zunächst zahlreiche Theorien über die Täter kursierten, zeigt eine detaillierte Untersuchung des Wall Street Journal (WSJ), dass Selenskyj die Operation unterstützte, bevor er versuchte, sie zu vereiteln.

Der Plan, die Pipelines zu zerstören, entstand laut WSJ aus einer „ideenreichen und stark patriotisch geprägten Diskussion“, die im Mai 2022 zwischen ukrainischen Militärs und Geschäftsleuten stattgefunden haben soll. Bei einem „feuchtfröhlichen Abendessen“ sei die Idee entstanden, die Nord-Stream-Pipelines zu sprengen, „um Russland für seine Aggression zu bestrafen“. Der ukrainische Präsident Selenskyj, der laut der Recherche zunächst grünes Licht für die Operation gegeben haben soll, entschied sich später, den Plan zu stoppen, als die CIA davon erfuhr und auf einen Abbruch drängte. Der niederländische Geheimdienst soll die US-Amerikaner und die Deutschen vor den Plänen der Ukrainer gewarnt haben. Trotz dieser Anweisung habe General Walerij Saluschnyj, der die Operation leitete, die Mission fortgesetzt. Dieser gab gegenüber WSJ an, nicht an der Sabotage beteilgit gewesen zu sein.

Mission aus privaten Mitteln finanziert

Das WSJ geht auch konkreter auf den Sabotageakt ein: Die Operation sei von einer kleinen Gruppe ukrainischer Militärs und Zivilisten durchgeführt worden, die eine Jacht gemietet und die Operation akribisch vorbereitet hätten. Dabei seien auch moderne Tauchausrüstung und Sprengstoff zum Einsatz gekommen. Die Finanzierung der Mission in Höhe von 300.000 US-Dollar sei überwiegend aus privaten Mitteln erfolgt, da die ukrainische Armee zu diesem Zeitpunkt auf ausländische Unterstützung angewiesen gewesen sei.

Trotz späterer Versuche, die Operation abzubrechen, wurde sie durchgeführt. Das WSJ schreibt, dass der kommandierende General die ursprünglichen Anweisungen ignoriert und die Mission fortgesetzt habe. Das Ergebnis war die erfolgreiche Zerstörung der Pipelines und ein dramatischer Anstieg der Energiepreise in Europa. Die Pipeline und die damit verbundenen Dienstleistungen haben bis zu vier Milliarden Euro und mehr gekostet.

Wer trägt die Verantwortung?

Die deutschen Ermittler hätten umfangreiches Beweismaterial gesammelt, darunter Kommunikation, Fingerabdrücke und DNA-Proben der Beteiligten, schreibt das WSJ. Allerdings habe die Untersuchung bisher keine direkten Beweise erbracht, die Selenskyj persönlich mit der Operation in Verbindung bringen könnten. Deutsche Beamte und Ermittler suchen weiter nach Beweisen, während sich die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine durch die Enthüllungen verschlechtern könnten. Der ehemalige BND-Chef August Hanning hat in der Welt über eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Polen und der Ukraine spekuliert. „Es gab Verabredungen zwischen Selenskyj und Duda, das Anschlag auszuführen.“ Außerdem sei er sich sicher, dass Polen kein Interesse an einer Aufklärung habe, da Warschau seiner Meinung nach selbst an der Ausführung beteiligt gewesen sei.

Die Enthüllungen werfen Fragen nach strategischen Entscheidungen und internen Konflikten innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Die komplexe Dynamik zwischen den verschiedenen Akteuren und die Versuche ukrainischer Offizieller, die Verantwortung von sich zu weisen, unterstreichen die Sensibilität und die weitreichenden Auswirkungen der Sabotageakte auf den internationalen politischen und energiepolitischen Kontext.

Die AfD steht der ukrainischen Regierung nach dem WSJ-Bericht kritisch gegenüber. Tomasz Froelich, Europaabgeordneter der AfD und stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, sagte auf Anfrage von FREILICH, „die Zerstörung kritischer Infrastruktur und steigende Energiepreise, unter denen jeder Deutsche leidet“, seien problematisch. „Was wäre das anderes als ein feindlicher Akt der ukrainischen Aggression gegen Deutschland?“ Froelich mahnte auch mögliche Konsequenzen an. „Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, darf das nicht unwidersprochen bleiben: Alle Zahlungen an Kiew müssten eingestellt werden und die Ukraine müsste für die Reparatur von Nord Stream 2 aufkommen.“

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