Werdet mutig! – Im Gespräch mit „Merkel muss weg“-Initiatorin Uta Ogilvie

Uta Ogilvie gilt als Initiatorin der Hamburger „Merkel muss weg“-Demo. Letzten Montag verübten mutmaßliche Mitglieder der Antifa-Szene einen Angriff auf ihr Haus (Wir berichteten hier). Im Gespräch mit der Tagesstimme erzählt die mutige Frau, wofür sie kämpft und wie es mit dem Widerstand weitergehen soll.
Interview von
16.2.2018
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3 Minuten Lesezeit
Werdet mutig! – Im Gespräch mit „Merkel muss weg“-Initiatorin Uta Ogilvie

Bildquelle: Uta Ogilvie

Tagesstimme: Frau Ogilvie, Sie gelten als Initiatorin der Hamburger „Merkel muss weg“-Demo. Was ist Ihre Kritik an Merkel? Was bewegt eine junge Frau wie Sie dazu, auf die Straße zu gehen?

Ogilvie: Ich beschäftige mich schon seit Langem mit Politik. Und es gibt hier vier große Themen, die mich einfach sehr unglücklich machen:

Zum einen ist das die „Eurorettung“. Eine Währung wertet man entweder auf oder ab, aber man rettet sie nicht. Für mich ist das keine Währung, sondern der Weg ins Verderben.

Das nächste Thema ist die Energiewende. Eine Energiewende ohne einen Energiespeicher ergibt überhaupt keinen Sinn. Abgesehen davon sind diese Zahlungen, die da laufen, Verträge über 20 Jahre, schlimmer als jede Planwirtschaft. Die Kombination aus Planwirtschaft und Unlogik, also eine Energiewende gegen die Gesetze der Physik, das geht nicht.

Kommen wir zur „Flüchtlingskrise“: Nach wie vor dringen „Flüchtlinge“ zu uns über die Grenze ein. Das ist illegal und hat mit Rechsstaatlichkeit nichts mehr zu tun. Wer die Axt an den Rechtsstaat legt, legt die Axt an die Demokratie. Das ist eine Gefährdung des demokratischen Zusammenhalts. Ganz losgelöst von der Tatsache, dass es sich da gr0ßteils um Menschen handelt, die sich hier nie verorten werden. Und dieses ganze Narrativ, dass wir jetzt neue Fachkräfte brauchen, das halte ich für groben Unfug. Es ist nämlich genau andersrum. Die Menschen haben zum allergrößten Teil nicht den Ausbildungsstandard, den wir hier benötigen. Das richtet sich nicht gegen die Menschen selber. Die Art und Weise wie uns erklärt wird, dass das für uns gut ist – das geht so nicht!

Tagesstimme: Würden Sie sich als politisch „rechts“ bezeichnen?

Ogilvie: Nein. Ich bin ein Freigeist im besten Sinne des Wortes, vielleicht auch ein Stück weit ein Logiker. Ich betrachte emotionslos die Fakten und bin überzeugt, dass es so nicht weitergehen kann. Auf der anderen Seite bin ich sehr emotional, wenn es um mein Land geht, weil ich es einfach liebe. Ich war viel im Ausland, ich weiß, was Heimweh bedeutet, und ich weiß, was an meinem Land schätzenswert ist. Frau Dr. Merkel macht das kaputt und das macht mich sehr traurig.

Tagesstimme: Vor zwei Tagen verübten mutmaßliche Linksextremisten einen heftigen Anschlag auf Ihr Familienwohnhaus. Dabei gingen unter anderem die Fensterscheiben eines Kinderzimmers zu Bruch. Es folgten in den Tagen darauf weitere Angriffe. Der Schaden beläuft sich mittlerweile auf 30.000 €. Wie gehen Sie mit derartigen Angriffen auf Ihre Familie und den ständigen Drohungen um?

Ogilvie: Mit größtmöglicher Coolness, würde ich sagen. Es ist passiert, aber ich kann es nicht ändern. Natürlich macht mir das Angst. Ich habe Angst um meine Kinder und deshalb habe ich mich ja auch dazu entschlossen, damit aufzuhören. Weil ich keinen Staatsschutz bekommen werde und mir den privaten Schutz, den ich mir jetzt gerade so leisten kann, nicht ewig leisten werde können.

Tagesstimme: Wie ist der Zuspruch aus der Gesellschaft?

Ogilvie: Es melden sich extrem viele Menschen bei mir, ich bin vollkommen überwältigt. Klar gibt es dann auch die anderen Stimmen, die stehen dann eben auf der Straße, bewerfen mein Haus und gefährden meine Kinder. Es ist zweigeteilt. Der Zuspruch ist aber bei weitem größer als die negativen Reaktionen!

Tagesstimme: Sind weitere Demos geplant?

Ogilvie: Nicht von mir. Es ist sehr schade, ich würde gerne weiter voranpreschen und diesem ganzen Drama ein Ende bereiten, aber es wird mir halt verwehrt und ich werde nicht geschützt. Meine Kinder sind mir einfach viel wichtiger als alles andere. Ich bin da so wie jede Mutter auf dieser Erde.

Tagesstimme: Welchen Appell möchten Sie an die Menschen richten?

Ogilvie: Einmal an die Linken: Sie müssten ihre Logikfehler einmal alle auspolieren. Und sollten aufhören, mich mit sogenanntem „rechten Schmutz“ zu bewerfen. Und sie sollten vor allen Dingen versuchen, die Diskussion mit mir zu suchen, statt mich gewalttätig anzugreifen, so wie auch am Montag vor der Demo. Da haben sie versucht, meinen Vater und mich körperlich zu attackieren. Da würde ich gerne an den Verstand – sofern vorhanden – appellieren.

Und allen anderen möchte ich sagen: Werdet mutig, geht auf die Straße, vernetzt euch! Macht einfach was! Es würde mich wahnsinnig glücklich machen, wenn ich durch meinen Einsatz einen Stein ins Rollen gebacht habe.

Tagesstimme: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Alina Wychera.

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