Werner Kogler will Lunacek-Nachfolge kommende Woche vorstellen
Bereits jetzt steht fest, dass Lunaceks Nachfolge weiblich sein wird. Grund dafür ist die Geschlechterparität, die bei den Grünen vorgeschrieben ist.
Wien. – Am Freitag hatte Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) nach der immer heftiger werdenden Kritik an ihrer Person und ihrem Umgang mit der Kulturszene in der Krise die Reißleine gezogen und ihren Rücktritt bekanntgegeben. In einer ZIB-Sondersendung hat Vizekanzler Werner Kogler (ebenfalls Grüne) am Freitagabend dann gesagt, dass er die Nachfolgerin für Lunacek am Dienstag oder Mittwoch nächster Woche vorstellen wolle. Er habe bereits eine Favoritin, den Namen nannte er aber nicht.
Nachfolge muss weiblich sein
Kogler übernahm in der Sondersendung am Freitag auch die Verantwortung für die Auswahl Lunaceks: „Es war defacto meine Entscheidung.“ Die Idee sei gewesen, ihr europapolitisches Profil für die heimische Kulturlandschaft zu nutzen, sagte Kogler. Tatsächlich habe sich die Situation anders entwickelt, die Coronavirus-Krise sei gekommen, und die Grenzen seien dicht gewesen. Lunacek sei „wirklich eine großartige Politikerin“, so Kogler. Er gab aber auch zu, dass jetzt „nicht so viel gelungen“ sei.
Für Lunaceks Nachfolge wünscht Kogler sich eine „professionelle, engagierte und kompetente Person“. Er führe aktuell Gespräche mit mehreren Personen und habe auch eine Favoritin, wobei er keinen Namen nannte. Die Personalentscheidung muss bei den Grünen aber ohnehin den Bundesvorstand sowie den Erweiterten Bundesvorstand durchlaufen. Da bei den Grünen Geschlechterparität vorgeschrieben ist und mit Kogler und Rudolf Anschober zwei Männer Ministerien vorstehen, muss es sich bei Lunaceks Nachfolge wieder um eine Frau handeln.
Fonds sollen Künstlern helfen
Lunacek hat nach nur 129 Tagen ihr Amt als Kunst- und Kulturstaatssekretärin zurückgelegt, weil die Unzufriedenheit und Enttäuschung im Kulturbereich nicht geringer, sondern immer größer geworden war. Kogler sei die prekäre Situation vieler Künstler bewusst. Man werde sich nun damit auseinandersetzen, „was hier die Budgetlinien sind“. Die Schwierigkeiten lägen bei den vielen Vereinen, die gemeinnützig organisiert sind. Hier wolle man mit einem eigenen „Schutzschirm“ vorgehen, so Kogler. Viele Künstler hätten außerdem keine soziale Absicherung. Sie sollen ein Auskommen mit den diversen Fonds finden, sagte Kogler, auch der Härtefallfonds sei ein Regulativ dafür, auf wenn das nicht immer funktioniere.
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