Wien: FPÖ lehnt Umbenennung der „Jahnwiese“ ab
Die nach Turnvater Jahn benannte Sportwiese in Wien-Leopoldstadt soll umbenannt werden. Die FPÖ stimmte bereits im Juni als einzige Partei dagegen.
Wien. – Geht es nach den Grünen, soll die Jahnwiese im Wiener Augarten in Fritzi-Löwy-Wiese umbenannt werden. Am Mittwochabend protestierten etwa 20 Jugendliche gegen diese Pläne und entrollten auf der Sportwiese ein Transparent mit der klaren Botschaft: „Jahn bleibt!“ Ein Bild von der Aktion wurde in den Sozialen Medien veröffentlicht (Die Tagesstimme berichtete).
FPÖ für Jahnwiese
Auch die FPÖ Leopoldstadt spricht sich gegen eine Umbenennung der Jahnwiese aus. „Wenn sogar Bundeskanzlerin Merkel auf der 200-Jahrfeier am Turnplatz in der Berliner Hasenheide der Gründung durch Jahn gedenkt und die anwesenden Turner als seine Nachkommen bezeichnet, brauchen wir uns im 2. Bezirk keine Gedanken über eine Umbenennung zu machen“, erklärten die Freiheitlichen auf Anfrage. Es gebe genügend freie Wiesen im Augarten, die man noch nach Persönlichkeiten nennen kann. „Die FPÖ Leopoldstadt hat den Antrag auf Umbenennung als einzige Fraktion in der Bezirksvertretungssitzung im Juni abgelehnt.“
Bei der Bezirksvertretungssitzung im Juni hatten Grüne, SPÖ und ÖVP einen Resolutionsantrag zur Umbenennung in Fritzi-Löwy-Wiese eingebracht, der auch mehrheitlich angenommen wurde.
Turnvater Jahn
Die Grünen werfen dem „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) Antisemitismus vor. Deshalb sei es auch „inakzeptabel“, dass die Schulsportwiese nach Jahn benannt ist. Jahn hatte maßgeblichen Anteil an der vormilitärischen Ausbildung der Jugend für den Befreiungskampf gegen Napoleon. Jahn war ein Vertreter der frühen deutschen Nationalbewegung und wurde 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Außerdem war er einer der geistigen Väter der Burschenschaften.