Wien: Grüne wollen Hundeführerschein für alle Rassen
Die Grünen in Wien sorgen mit einem Vorschlag für Aufhorchen: Nicht nur zur Führung bestimmter Hunderassen soll es einen Hundeführerschein geben. Vielmehr soll diese Prüfung generell für Hundehalter verpflichtend werden.
Wien. – Die Diskussionen rund um den Umgang mit potenziell aggressiven Hunden reißt auch sechs Wochen nach dem tragischen Fall in Wien nicht ab. Damals riss sich ein Rottweiler in Wien-Donaustadt von seiner alkoholisierten Besitzerin los – und biss ein einjähriges Kind in den Kopf. Das Kleinkind verstarb an den Folgen des Angriffs, das Tier wurde eingeschläfert.
Grüne sehen Diskriminierung von Listenhunden
Bevor der Wiener Landtag nun ORF.at zufolge am Donnerstag ein neues Tierschutzgesetz für die Landeshauptstadt beschließt, ist man sich über dessen Inhalt weiterhin nicht völlig einig. Als fix gilt, dass man dabei für Halter von Listenhunden eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille einführen möchte. Ebenso sollen die Bestimmungen des Hundeführerscheins verschärft werden.
Der Vorschlag der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), für alle zwölf Rassen von Listenhunden eine Maulkorbpflicht einzuführen, scheitert allerdings am Veto der Grünen. Deren Tierschutzsprecher Rüdiger Maresch verwies dabei darauf, dass die Beißstatistik von den nicht enthaltenen Dackeln und Schäferhunden angeführt werde. Hier handle es sich um eine Diskriminierung der zwölf Listenrassen.
Hundeführerschein für alle
Selbst trete man allerdings für eine „treffsichere Lösung“ ein. Wenn es nach Maresch geht, sollen sämtliche Hundehalter einen Hundeführerschein ablegen müssen. Die Entscheidung, ob das Tragen eines Maulkorbs angeordnet wird, würde ebenfalls dem Prüfer obliegen. Derzeit haben 27 Prüfer in Wien die Erlaubnis, den Hundeführerschein anzuordnen. Auch bei der Alkoholgrenze wünscht sich Maresch eine spätere Ausweitung auf alle Hunderassen.