Wien-Wahl: SPÖ stagniert, ÖVP verliert, FPÖ legt kräftig zu
Am 27. April finden in Wien vorgezogene Wahlen statt. Dabei hat die FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Dominik Nepp gute Chancen, den zweiten Platz zu erreichen.
Dominik Nepp (li.) tritt als Spitzenkandidat der FPÖ bei der Wien-Wahl an.
© IMAGO / SEPA.MediaWien. – Anlässlich einer möglichen blauen Regierungsbeteiligung beschloss die SPÖ in Wien, vorzeitige Wahlen auszurufen. Eine breit angelegte Kampagne gegen Schwarz-Blau sollte der SPÖ massive Zugewinne bringen. Aufgrund der veränderten bundespolitischen Situation bleiben die erhofften Gewinne laut der neuesten PolitPro-Umfrage aber vorerst aus.
SPÖ bleibt unter 40 Prozent
In der aktuellen Sonntagsumfrage vom 9. März 2025, die von PolitPro analysiert wurde, zeigt sich ein deutliches Bild der politischen Kräfteverhältnisse in Österreich. Die SPÖ liegt zwar mit 38,3 Prozent klar an der Spitze, bleibt aber unter der erwünschten 40-Prozent-Marke. Würden die Wiener bereits jetzt wählen, wäre die FPÖ mit insgesamt 21,9 Prozent und über 14 Prozent Zuwachs der große Wahlgewinner.
Sonntagsfrage Landtags- und Gemeinderatswahl Wien 09. März 2025
in Prozent, nächste Wahl 27. April 2025
FPÖ wieder zur alten Stärke?
Die FPÖ wird sich im Vergleich zur letzten Wahl deutlich verbessern. Ausgehend von der letzten Wahl startet sie von schwachen sieben Prozent und liegt in aktuellen Umfragen zwischen 20 und 25 Prozent. Spitzenkandidat Dominik Nepp könnte mit seiner Partei, die eindeutig auf Platz zwei liegt, jedoch von einem direkten Duell mit Ludwig profitieren. In einem Wahlkampf haben Oppositionsparteien nämlich stets bessere Bedingungen als Regierungsparteien
ÖVP, Grüne und NEOS mit schwachen Werten
Die ÖVP kämpft hingegen mit schlechten Umfragewerten. Spitzenkandidat Karl Mahrer liegt mit seiner Partei bei rund zehn Prozent und könnte im schlechtesten Fall sogar in den einstelligen Bereich abrutschen. Ein Abrutschen hinter die Grünen und NEOS ist nicht ausgeschlossen. Auch die Grünen kommen in Wien nicht voran. Ihre Spitzenkandidatin Judith Pühringer ist weitgehend unbekannt, und die Partei steht in den Umfragen nur knapp über zehn Prozent. Zudem macht ihr die SPÖ Konkurrenz, was einen deutlichen Zugewinn erschwert. Dennoch bleibt Platz drei für die Grünen erreichbar.
Die NEOS haben sich mit einem Führungswechsel kurz vor der Wahl selbst geschwächt. Nach dem Wechsel von Christoph Wiederkehr in die Bundesregierung treten nun Selma Arapović und Bettina Emmerling als Doppelspitze an – beide haben ein massives Bekanntheitsproblem. In den Umfragen liegen die NEOS bei sieben bis neun Prozent. Diese Schwäche könnte wiederum der SPÖ zugutekommen und Ludwig helfen, die angestrebten 40 Prozent zu erreichen.