Afrika und Asien im Fokus: Neuer Bericht zeigt dramatische Zunahme von Gewalt gegen Christen
Ein neuer Bericht dokumentiert eine besorgniserregende Zunahme der Christenverfolgung vor allem in Afrika und Asien.
Laut dem neuen Bericht „Verfolgt und Vergessen?“ des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ (KIN) hat die Verfolgung von Christen in vielen Ländern zugenommen. Die Organisation dokumentiert eine Zunahme von Gewalt, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen vor allem in afrikanischen und asiatischen Ländern.
Afro-asiatische Konflikte und die Gewaltwelle
Besonders alarmierend ist die Situation in Afrika, wo sich das „Epizentrum islamistischer Gewalt“ zunehmend vom Nahen Osten auf den afrikanischen Kontinent verlagert hat, erklärt die Geschäftsführende Präsidentin von „Kirche in Not“, Regina Lynch. Betroffen sind Länder wie Burkina Faso, Mosambik und Nigeria, wo islamistische Übergriffe zu einer massiven Abwanderung christlicher Gemeinschaften geführt haben. Diese Entwicklung stellt das langfristige Überleben der Kirche in diesen Regionen in Frage.
Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts sind Länder wie China, Eritrea und Iran, in denen Christen als Staatsfeinde behandelt werden. In Indien wurden im Berichtszeitraum mehr als 850 Christen inhaftiert, da staatliche und nichtstaatliche Akteure zunehmend Gesetze als Waffe gegen religiöse Minderheiten einsetzen.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen – Ein globales Problem
Besonders besorgniserregend ist die Gewalt gegen christliche Frauen und Mädchen. In Ländern wie Pakistan sind Entführungen und Zwangskonversionen an der Tagesordnung. Auch in Schulbüchern sind abwertende Darstellungen von Christen verbreitet. In Vietnam hingegen gibt es leichte Verbesserungen, wie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zum Heiligen Stuhl zeigt.
Ein neues Thema in der 18-jährigen Geschichte des Berichts ist die Situation der Christen in Nicaragua. Dort geht die Regierung Ortega massiv gegen die Kirche vor, indem Priester und Bischöfe verhaftet und ausgewiesen werden.
Bericht aus Nigeria – Bischof schildert drastische Situation
Der Bischof von Katsina, Gerald Mamman Musa, berichtet aus erster Hand über die dramatische Situation im Nordwesten Nigerias. Während die Region von dschihadistischen Gruppen wie Boko Haram und Fulani-Milizen heimgesucht wird, leiden die Christen besonders. Zwischen 2019 und 2023 wurden über 16.000 Christen getötet. Entführungen von Priestern und kirchlichen Mitarbeitern sind laut dem Bericht an der Tagesordnung.
Musa betont, dass Christen „unverhältnismäßig“ leiden und fordert umfassende Initiativen für Bildung und Religionsfreiheit. Trotz der Gewalt sei die Religionsausübung in der Region nicht zurückgegangen. „Die Christen, die getötet wurden, haben ihr Blut nicht umsonst vergossen“, so der Bischof. „Viele Menschen werden angezogen vom Glauben.“