Boris Johnson vergleicht Burka-Trägerinnen mit Briefkästen und Bankräubern

Wegen seiner umstrittenen Äußerungen steht der ehemalige britische Außenminister Boris Johnson bereits seit mehreren Tagen in der Kritik. In einer Kolumne verglich er Burka-Trägerinnen mit Briefkästen und Bankräubern, weshalb ihn nun ein Disziplinarverfahren seitens der Konservativen Partei erwartet. Im schlimmsten Fall droht ihm der Ausschluss aus der Fraktion oder sogar aus der Partei.
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Boris Johnson vergleicht Burka-Trägerinnen mit Briefkästen und Bankräubern

By EU2017EE Estonian Presidency (Boris Johnson) [CC BY 2.0 ], via Wikimedia Commons

Wegen seiner umstrittenen Äußerungen steht der ehemalige britische Außenminister Boris Johnson bereits seit mehreren Tagen in der Kritik. In einer Kolumne verglich er Burka-Trägerinnen mit Briefkästen und Bankräubern, weshalb ihn nun ein Disziplinarverfahren seitens der Konservativen Partei erwartet. Im schlimmsten Fall droht ihm der Ausschluss aus der Fraktion oder sogar aus der Partei.

Seit einigen Tagen wird heftige Kritik an den von Boris Johnson getätigten Äußerungen über Burka-Trägerinnen geübt. In seiner jüngsten Kolumne, die in der Tageszeitung The Telegraph erschien, schilderte der ehemalige britische Außenminister seine Eindrücke aus der seiner Ansicht nach sehr liberalen Stadt Kopenhagen. Umso mehr habe es ihn überrascht, dass sich Dänemark am 1. August in jene Reihe von Ländern eingegliedert hat, in denen das Tragen von Niqabs und Burkas nunmehr verboten ist und mit Geldstrafen geahndet wird.

Symbol der Unterdrückung

Persönlich sehe er die Burka als ein Symbol der Unterdrückung und empfinde es als „absolut lächerlich“, dass Menschen sich freiwillig dazu entscheiden, „wie Briefkästen herumzulaufen“. Weiters verglich er Burka-Trägerinnen äußerlich mit Bankräubern und meinte, dass beispielsweise Studentinnen ihr Gesicht zeigen sollten, wenn sie in einer Vorlesung sitzen.

Prinzipiell sei er aber gegen ein allgemeines Verbot. Ein solches spiele letztlich nur jenen in die Hände, die den sogenannten Kampf der Kulturen politisieren und aufbauschen würden. Es bestehe seiner Meinung nach außerdem das Risiko, dass Personen zu Märtyrern und andere religiöse Symbole Opfer dieses Verbotes würden. „Die Burka und der Niqab waren gewiss nicht immer Teil des Islam. […] Eines Tages, da bin ich mir sicher, werden sie verschwinden“, führte er weiter aus.

May fordert Entschuldigung

Aufgrund dieser Äußerungen wurde Johnson vorgeworfen Stimmung gegen Muslime zu machen. Nun schloss sich auch Premierministerin Theresa May den Forderungen nach einer Entschuldigung an. „Ich glaube, wir sollten alle mit der Sprache und den Begriffen, die wir verwenden, sehr umsichtig sein“, sagte sie. Berichten zufolge lehnt Johnson eine Entschuldigung jedoch ab.

„Mr. Bean“ verteidigt Johnson

Rückhalt erhielt Johnson am Freitag hingegen vom britischen Schauspieler und Komiker Rowan Atkinson, der besonders durch seine Rolle als „Mr. Bean“ bekannt wurde. Atkinson wertete Johnsons Briefkasten-Vergleich als einen „ziemlich guten Witz“. „Man sollte sich wirklich nur für einen schlechten Witz entschuldigen, schrieb der Schauspieler in einem Leserbrief an die Times.

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