Dänemark setzt Coronaimpfprogramm aus – zumindest vorerst

Weil sich das Land in einer „guten Lage“ befinde, was die Ausbreitung des Coronavirus angehe, will Dänemark sein Impfprogramm wohl erst im Herbst wieder aufnehmen.
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Dänemark setzt Coronaimpfprogramm aus – zumindest vorerst

Corona-Impfung

© flickr CC BY 2.0

Weil sich das Land in einer „guten Lage“ befinde, was die Ausbreitung des Coronavirus angehe, will Dänemark sein Impfprogramm wohl erst im Herbst wieder aufnehmen.

Kopenhagen. – Dänemark setzt sein Coronaimpfprogamm aus – zumindest über den Sommer. Die Gesundheitsbehörde SST kündigte Anfang der Woche an, die großangelegte Impfkampagne erst im Herbst wieder aufzunehmen. Ab 15. Mai sollen demnach keine Impfeinladungen mehr an die Bürger des Landes verschickt werden. Für Ungeimpfte stünde auf Wunsch aber auch im Sommer Impfstoff zur Verfügung, wie es seitens der Behörde hieß.

Bewertung der Lage vor Wiederaufnahme des Impfprogramms

„Wir sind in einer guten Lage“, erklärte die Behördenvertreterin Bolette Söborg den Schritt. Dänemark habe die Coronaausbreitung gut im Griff. Das Infektionsgeschehen schwäche sich ab und die Hospitalisierungsrate sei auf einem stabilen Niveau. Zudem seien rund 81 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner zweifach gegen das Coronavirus geimpft, 61,6 Prozent hätten auch schon eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Ab 15. Mai sollen deshalb keine Impfeinladungen mehr an die Bürger des Landes verschickt werden. Die Gesundheitsbehörden rechnen jedoch damit, dass die Impfungen nach dem Sommer wieder aufgenommen werden. „Wir planen, das Impfprogramm im Herbst wieder aufzunehmen. Davor wird eine gründliche fachliche Bewertung vorgenommen, um zu klären, wer wann mit welchem Impfstoff geimpft werden soll“, so Söborg.

Impfungen mit AstraZeneca eingestellt

Dass Dänen künftig mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden, ist aber eher unwahrscheinlich. Dänemarkt ist nämlich das erste EU-Land, das komplett auf den Coronaimpfstoff von AstraZeneca verzichtet. Das gab der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Sören Broström, vor zwei Wochen auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt.

Es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von AstraZenca und sehr seltenen Fällen unge­wöhnlicher Blutgerinnsel, Blutungen und niedriger Blutplättchenzahlen, teilte Broströms Behörde mit. Dies und die Tatsache, dass die Coronapandemie in Dänemark derzeit unter Kontrolle sei und andere Impfstoffe zur Verfügung stünden, seien maßgeblich bei der Entscheidung gewesen, dass das Impfpro­gramm ohne AstraZeneca weitergehe.

Rückkehr des AstraZeneca-Vakzins nicht ausgeschlossen

Dänemark hatte die Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca aufgrund der bereits genannten Gründe am 11. März vorsorglich und zunächst für 14 Tage ausgesetzt. Im Anschluss hatten auch mehrere weitere Länder den Gebrauch des Impfstoffes vorübergehend gestoppt. Nachdem die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) grünes Licht für eine weitere Nutzung gegeben hatte, nahmen Deutschland und weitere Länder die Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca im März wieder auf, meist aber auf ältere Bevölkerungsgruppen beschränkt. Dänemark dagegen verlängerte den Stopp um drei weitere Wochen. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass das Mittel von AstraZeneca zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingesetzt werden würde, wenn sich die Lage verändern sollte, hieß es seitens der Behörde.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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