Deutschland beliebt: Weltweit so viele Flüchtlinge wie nie zuvor
Die Zahl der weltweit Vertriebenen hat im Mai 2024 einen neuen Höchststand erreicht, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mitteilte.
Genf. – Mit 120 Millionen Menschen, die vor Gewalt, Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen mussten, stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent. Damit sind rund 1,5 Prozent der Weltbevölkerung auf der Flucht. Ein Großteil der Vertriebenen, etwa zwei Drittel, sucht innerhalb der eigenen Landesgrenzen Zuflucht. Von denen, die ins Ausland fliehen, bleiben ebenfalls zwei Drittel in Nachbarländern, die oft selbst mit Armut zu kämpfen haben. Viele dieser Menschen hoffen, bald in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Deutschland an zweiter Stelle
Deutschland ist nach den USA das zweitbeliebteste Zielland für Asylsuchende. Während die USA 1,2 Millionen Asylanträge registrierten, waren es in Deutschland rund 330.000, gefolgt von Ägypten, Spanien und Kanada. Der aktuelle Bericht bezieht sich auf das Kalenderjahr 2023, in dem es zum Stichtag 31. Dezember 117,3 Millionen Vertriebene gab, acht Prozent mehr als Ende 2022. Besonders betroffen sind Länder wie Sudan, Gaza, Myanmar, Syrien und Afghanistan, die Millionen Menschen zur Flucht bewegten.
Neben Kriegen und Konflikten verschärfen klimabedingte Gefahren die Situation. Fast drei Viertel der gewaltsam Vertriebenen leben in Regionen, die stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wie die Demokratische Republik Kongo, Somalia, Sudan, Syrien und Jemen. Der Kampf um knappe Ressourcen in diesen Zufluchtsländern könnte weitere Fluchtbewegungen auslösen, wenn Trinkwasser knapp wird und Dürren Ernten und Vieh vernichten.