Diskriminierung bei Disney: Weiße Männer für bestimmte Positionen unerwünscht
Laut Michael Giordano, Senior Vice President und Teamleiter bei Disney, wird man als weißer Mann bei dem weltbekannten amerikanischen Medienunternehmen stark diskriminiert. Auch die Aufstiegschancen im Unternehmen seien für weiße Männer begrenzt.
Ein heimlich aufgenommenes Video sorgt bei der Walt Disney Company und in den Sozialen Medien aktuell für Aufregung, weil es zeigt, wie weiße Männer im Unternehmen diskriminiert wurden. Michael Giordano, Senior Vice President bei Disney, wurde dabei gefilmt, wie er interne Praktiken offenbarte, die Menschen aufgrund ihrer Rasse und ihres Geschlechts diskriminierten. Giordano behauptet in dem Video, Kollegen aus der Personalabteilung hätten ihm verraten, dass Disney weiße Männer für bestimmte Schlüsselpositionen nicht in Betracht ziehe. „Sie ziehen keine weißen Männer für den Job in Betracht“, sagte Giordano in dem Video, das der O'Keefe Media Group zugespielt wurde.
Aufstiegsmöglichkeiten ebenfalls eingeschränkt
Darüber hinaus sagte der Senior Vice President, dass er als weißer Mann in seinen Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens eingeschränkt sei. „Soweit es Disney betrifft, bin ich ein weißer Mann und das ist nicht das, was sie im Moment fördern wollen“, so Giordano. Er erwähnte auch einen konkreten Vorfall, bei dem eine Person mit gemischter Hautfarbe bei einer Beförderung übergangen wurde, weil sie bestimmte afroamerikanische Standards nicht erfüllte, die von den kreativen Führungskräften des Unternehmens gewünscht wurden.
Das Video enthüllte auch, dass Disney „Codewörter und Schlüsselwörter“ verwendete, um die gesuchten Kandidaten zu beschreiben, offensichtlich als Strategie, um Klagen im Zusammenhang mit seinen Einstellungspraktiken zu vermeiden. Nach Angaben der O'Keefe Media Group zahlt Disney seinen Managern Boni in Abhängigkeit davon, ob sie eine bestimmte Anzahl nicht-weißer Mitarbeiter eingestellt haben. Dies fügt dem Vorwurf der Diskriminierung eine weitere Ebene der Kontroverse hinzu.
Vorwürfe in der Vergangenheit
Es ist nicht das erste Mal, dass Disney mit Vorwürfen der Rassendiskriminierung konfrontiert wird. Im Jahr 2020 wurde ein internes Dokument veröffentlicht, in dem die Einstellungs- und Beförderungsstandards von Walt Disney Co. detailliert beschrieben werden. Aus dem Dokument geht hervor, dass Disney seinen Beschäftigten bestimmte Kriterien auferlegt haben soll, um die Einstellung von Beschäftigten aus „unterrepräsentierten Gruppen“ zu erzwingen.
Anfang dieses Jahres kritisierte der Tech-Milliardär Elon Musk öffentlich die Einstellungskriterien von Disney und kündigte seine Bereitschaft an, die Rechtskosten von Disney-Beschäftigten zu übernehmen, die sich von dem Unternehmen oder seinen Tochtergesellschaften wie ABC, ESPN und Marvel diskriminiert fühlen.