Frankreich: Rechtslastiger Sender C8 muss Macron-freundlichem Sender weichen

Die französische Medienaufsichtsbehörde hat dem rechtslastigen Sender C8 die Frequenzen entzogen, was von vielen als Schlag gegen die Meinungsvielfalt gewertet wird. Stattdessen wird ein neues zentristisches Projekt des Milliardärs Daniel Křetínský gefördert.

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Frankreich: Rechtslastiger Sender C8 muss Macron-freundlichem Sender weichen

Nach einer Entscheidung von Arcom wird die Frequenzen des digitalen Antennenfernsehens für den Sender C8 nicht verlängert.

© IMAGO / ZUMA Wire

Paris. – Die Pressefreiheit in Europa steht unter Beschuss. Nach dem fragwürdigen Verbot des Compact Magazins in Deutschland gibt es eine weitere problematische Entwicklung bei rechtsoffenen oder rechten Medien – diesmal in Frankreich. Die französische Medienaufsichtsbehörde Arcom hat entschieden, die Frequenzen des digitalen Antennenfernsehens für den Sender C8 nicht zu verlängern. Diese Entscheidung trifft den von Cyril Hanouna moderierten Sender hart. Der Sender galt als rechtslastig und lud auch Akteure wie Éric Zemmour ein, während andere Medien ihn mieden.

Stattdessen wird ein neues Projekt des Milliardärs Daniel Křetínský gefördert. Křetínský, der als Vertrauter von Präsident Macron gilt, plant mit „réels TV“ eine Plattform, die sich gegen „Dummheit und Oberflächlichkeit“ wenden soll. Die politische Linie des neuen Senders ist zentristisch, moderat und humanistisch, vergleichbar mit dem Ansatz der Jungle World. Auch Ouest France TV, ein linksgerichteter Sender, erhielt eine Frequenz.

Rechter Sender abgeschaltet

Arcom, offiziell die Regulierungsbehörde für audiovisuelle und digitale Kommunikation, überwacht Radio, Fernsehen und Online-Plattformen in Frankreich. Die Entscheidung, C8 die Frequenz zu entziehen, ist Teil einer größeren Auseinandersetzung zwischen linken Parteien und dem Medienkonzern Bolloré.

Vincent Bolloré, ein bretonischer Milliardär, besitzt mehrere Medienunternehmen, darunter C8, und wird beschuldigt, „rechte Propaganda“ zu verbreiten. Auch Cyril Hanouna, Moderator der beliebten Sendung „Touche pas à mon poste“, steht in der Kritik. Seine Sendung, die für ihre politischen Debatten bekannt ist, zieht ein großes Publikum an und wird beschuldigt, „rechte Ansichten zu verbreiten“.

Eine aktuelle Umfrage von Ifop-Marianne zeigt, dass ein Großteil der Zuschauer von C8 bei den Europawahlen für rechte Parteien gestimmt hat. In dieser angespannten politischen Landschaft wird die Abschaltung von C8 als Schlag gegen die Meinungsvielfalt gewertet. Kritiker befürchten, dass die Abschaltung einer wichtigen Plattform zu einer Polarisierung der Gesellschaft führen könnte. Es gibt aber auch Stimmen, die glauben, dass Cyril Hanouna und seine Sendung auf anderen Kanälen wie Canal+ neue Freiräume finden könnten.

Über den Autor

Matisse Royer

Matisse Royer, Jahrgang 2001, studiert Medizin in Südfrankreich und engagiert sich für soziale und politische Belange auf Korsika, in der Bretagne und darüber hinaus in ganz Europa.

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