Freilich #35: Und tschüss!

„Für die Rettung der kroatischen Kultur“: Anti-Migrations-Demo am Wochenende in Zagreb

In Zagreb regt sich Widerstand gegen einen massiven Import ausländischer Arbeitskräfte. Am Samstag wollen Bürger auf die Folgen der Migrationspolitik für Kultur, Identität und den Arbeitsmarkt aufmerksam machen.

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„Für die Rettung der kroatischen Kultur“: Anti-Migrations-Demo am Wochenende in Zagreb

In der kroatischen Hauptstadt wollen Bürger am Samstag unter anderem gegen die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte und für den Erhalt der nationalen Identität demonstrieren. (Symbolbild)

© IMAGO / Depositphotos

Zagreb. – Für den kommenden Samstag, den 20. September 2025, ist auf dem zentralen Ban-Jelačić-Platz in Zagreb eine Anti-Migrations-Kundgebungen angekündigt. Ab 11 Uhr ruft die politische Initiative „Bolja Hrvatska“ („Ein besseres Kroatien“) zur Teilnahme an der Kundgebung unter dem Titel „Für die Rettung der kroatischen Kultur – NEIN zum Import ausländischer Arbeitskräfte!” auf. Auch die Facebook-Gruppe „Puls generacije“ („Puls der Generation“) mobilisiert ihre Anhänger für die Kundgebung.

Beide Initiativen betonen, dass es dabei um den Schutz nationaler Interessen geht. Ziel sei es, so die Organisatoren, auf die negativen Folgen der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte in Kroatien hinzuweisen und gleichzeitig die Bedeutung der Bewahrung der kroatischen Kultur und des Arbeitsmarktes hervorzuheben.

Zehn zentrale Forderungen

Die Veranstalter haben ein umfangreiches Forderungspaket vorgelegt. Dieses reicht von der Einführung von Quoten für ausländische Arbeitskräfte und der Ablehnung von Migranten, die bereits aus anderen Ländern abgeschoben wurden, bis hin zur Forderung nach dem Schutz der Demografie und der nationalen Identität des Landes.

Auch eine konsequente Durchsetzung der Gesetze wird verlangt: Für Migranten, die straffällig werden, soll es ein schnelles und strenges Verfahren geben, einschließlich Entzug der Aufenthaltserlaubnis sowie Abschiebung. Zudem soll jede Person vor der Einreise eine detaillierte Gesundheits- und Sicherheitsprüfung durchlaufen.

Der Flyer zum Demoaufruf listet insgesamt zehn konkrete Forderungen an die Politik auf.
Der Flyer zum Demoaufruf listet insgesamt zehn konkrete Forderungen an die Politik auf.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Sprache und Kultur. In öffentlichen Räumen soll die Verwendung der kroatischen Sprache und Schrift verpflichtend sein. Arbeitgeber wiederum sollen nachweisen, dass sie keine einheimischen Arbeitskräfte finden konnten, bevor sie Ausländer einstellen. Die Organisatoren betonen zudem, dass einheimische Arbeitnehmer bei der Beschäftigung Vorrang haben sollten und der Mindestlohn für Kroaten sowie junge Menschen mindestens 300 Euro höher liegen müsste als der für ausländische Arbeitskräfte.

Unterstützung und Kritik im Netz

Die Mobilisierung erfolgt vor allem über Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und TikTok. Dort rufen die Veranstalter auch zu logistischer Unterstützung, Freiwilligenarbeit und Spenden auf. Die Resonanz ist gespalten. Während einige die Initiative unterstützen, warnen andere vor einem potenziell ausgrenzenden Ton der Botschaft.

Die Organisatoren betonen jedoch, dass es sich nicht um eine parteipolitische Demonstration handelt, sondern um eine Aktion zum Schutz der kroatischen Kultur, Sprache und sozialen Sicherheit.

Migration und Bevölkerungstrends in Kroatien

Kroatien hat seit Jahren mit starken Verschiebungen in seiner demografischen Zusammensetzung zu kämpfen. Laut dem staatlichen Statistikamt sind im Jahr 2024 rund 70.000 Menschen nach Kroatien gezogen, darunter über 80 Prozent Ausländer. Gleichzeitig verließen fast 39.000 Menschen das Land, mehr als die Hälfte von ihnen waren kroatische Staatsbürger. Besonders stark war die Zuwanderung aus Nepal, Bosnien-Herzegowina, Indien und Serbien.

Zwar verzeichnete Kroatien damit einen positiven Wanderungssaldo von über 31.000 Personen, doch Experten wie der Demograf Anđelko Akrap relativieren diese Entwicklung. „Wenn wir berücksichtigen, dass in den letzten Jahren mehrere Hunderttausend kroatische Staatsbürger das Land verlassen haben, ist dieser Saldo von etwa dreißigtausend Personen miserabel und nahezu vernachlässigbar“, wird der Experte von der Nachrichtenplattform Novi List zitiert. Auch die negative Geburtenrate bleibe ein drängendes Problem.

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