Geheime Dokumente sollen US-Pläne für Regimewechsel in Bangladesch zeigen

Die US-Regierung soll über das IRI eine verdeckte Kampagne zur Destabilisierung Bangladeschs geführt haben. Dokumente legen nahe, dass die Unterstützung von Aktivisten und Künstlern gezielt für einen Machtwechsel genutzt wurde.

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Geheime Dokumente sollen US-Pläne für Regimewechsel in Bangladesch zeigen

Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton mit Muhammad Yunus.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Washington. – Enthüllte Dokumente sollen laut der US-Plattform The Grayzone belegen, dass die US-Regierung über das staatlich finanzierte International Republican Institute (IRI) eine verdeckte Kampagne zur Destabilisierung der politischen Lage in Bangladesch gestartet habe. Ziel der Operation sei es gewesen, durch die Unterstützung von Aktivisten und Minderheiten, darunter Künstler, Rapper und Mitglieder der LGBTQI-Gemeinschaft, einen Machtwechsel herbeizuführen.

Im August 2024 wurde die gewählte Premierministerin Sheikh Hasina durch monatelange Proteste und einen anschließenden Militärputsch gestürzt. Das Militär übernahm daraufhin die Macht und kündigte die Bildung einer sogenannten „Übergangsregierung“ an, während Hasina nach Indien floh. Der US-Außenminister wies alle Vorwürfe einer US-Einmischung zurück. Durchgesickerte IRI-Dokumente sollen jedoch bestätigen, dass das US-Außenministerium über Pläne zur Destabilisierung Bangladeschs informiert war.

Gezielte Unterstützung von Aktivisten und Künstlern

Die IRI habe seit 2003 aktiv oppositionelle Gruppen und Aktivisten in Bangladesch unterstützt, so Grayzone. Besonderes Augenmerk hätten sie dabei auf die Ausbildung junger Menschen im Umgang mit sozialen Medien gelegt, um Protestbewegungen zu stärken. In den Jahren 2019 und 2020 habe das IRI zahlreiche Kunstprojekte gefördert, darunter Rap-Videos und Performances, die politische und soziale Missstände anprangerten. Eines der Hauptziele sei es gewesen, die öffentliche Meinung gegen die Regierung zu beeinflussen.

Die jüngsten Proteste gehen auf das Jahr 2018 zurück, als eine Bewegung für sicherere Straßen nach einem tödlichen Verkehrsunfall Tausende Menschen auf die Straßen von Dhaka brachte. Die Proteste, die sich zunächst gegen Verkehrsprobleme richteten, haben sich zunehmend zu einer allgemeinen Unzufriedenheit mit der Regierung ausgeweitet. Die IRI habe diese Unruhen genutzt, um durch Workshops und Trainings junge Aktivisten zu mobilisieren, die später eine entscheidende Rolle beim Sturz Hasinas spielten.

Yunus’ Aufstieg und Verbindungen in die USA

Muhammad Yunus, der nach dem Sturz Hasinas als neuer Regierungschef an die Macht kam, wird als enger Vertrauter der Clintons beschrieben. Yunus, der mit dem Konzept der Mikrokredite international bekannt geworden sei, habe selbst eingeräumt, dass die Bewegung, die ihn an die Spitze gebracht habe, „sorgfältig geplant“ gewesen sei. Er stand seit Jahren in Kontakt mit US-Vertretern, wie aus von WikiLeaks veröffentlichten diplomatischen Depeschen hervorgeht.

Die neue Übergangsregierung, die offiziell erst seit wenigen Monaten im Amt ist, könnte Berichten zufolge bis zu sechs Jahre im Amt bleiben. In dieser Zeit droht Bangladesch im politischen Chaos zu versinken, mit zunehmenden Straßenkämpfen und einer gestärkten Rolle des Militärs. Experten gehen davon aus, dass die oppositionelle Bangladesh Nationalist Party (BNP), die bisher wenig Rückhalt in der Bevölkerung hatte, durch die jüngsten Entwicklungen wieder an Bedeutung gewinnen könnte.

Der AfD-Europaabgeordnete Krah zeigte sich auf Anfrage von FREILICH nicht überrascht von den jüngsten Berichten: „Der Eindruck, dass die Unruhen gegen die gewählte Regierung in Bangladesch von außen initiiert wurden, ist mir sehr früh vermittelt worden. Dass es jetzt Beweise dafür gibt, überrascht mich nicht.“ Der Westen, so Krah, „akzeptiert demokratische Wahlen eben nur so lange, wie sie ihm strategisch in den Kram passen“.

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