Gipfeltreffen: Trump und Putin ziehen positive Bilanz
Beim Gipfeltreffen betonten Trump und Putin die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit. US-Präsident Trump sprach von einem guten Dialog.
Am Montag hat das mit Spannung erwartete Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen amerikanischen Amtskollegen Donald Trump in der finnischen Hauptstadt Helsinki stattgefunden.
Schwierige Beziehungen
„Es ist Zeit, über unsere Beziehungen zu sprechen“, sagte Putin laut Bericht der Krone im finnischen Präsidentenpalast am Beginn in einer kurzen Stellungnahme. Das sah auch Trump so, der vor den Journalisten klarstellte: „Sich mit Russland zu verstehen ist eine gute Sache, keine schlechte.“
Noch kurz vor dem Treffen hatte US-Präsident Trump auf Twitter davon gesprochen, dass die Beziehungen zu Russland noch nie so schlecht gewesen seien.
Our relationship with Russia has NEVER been worse thanks to many years of U.S. foolishness and stupidity and now, the Rigged Witch Hunt!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 16. Juli 2018
Zweistündiges Vier-Augen-Gespräch
Nach den kurzen Statements vor der Presse führten die beiden Staatschefs ein zweistündiges Vier-Augen-Gespräch. Darin soll es unter anderem um die Dauerstreitthemen Syrien und Ukraine, aber auch um Atomwaffen, Handelsfragen, die Beziehungen zu China und die Vorwürfe der russischen Einflussnahme im US-Wahlkampf gegangen sein.
Nach dem gemeinsamen Essen gaben Putin und Trump schließlich am späten Montagnachmittag eine Pressekonferenz. Gleich zu Beginn erklärte Putin, die Gespräche mit Trump seien offen und nützlich gewesen. Beide Staaten befänden sich in einer schwierigen Phase diplomatischer Beziehungen. Dennoch betonte der russische Präsident abermals die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit den USA.
Keine Wahleinmischung Russlands
Wie Putin verriet, waren auch die internationalen Krisenherde ein Thema des Gesprächs. Man sei nicht überall einer Meinung, aber man müsse „Anknüpfungspunkte“ suchen, betonte das russische Staatsoberhaupt. In Syrien gehe es vor allem um die Bewältigung der humanitären Krise. Ziel sei es, dass die syrischen Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Im Ukraine-Konflikte möchte Putin, dass sich die USA an das Minsker Abkommen halten. Die russische Position in der Iran-Frage kenne Amerika bereits.
Zur mutmaßlichen russischen Einflussnahme auf den US-Präsidentschaftswahlkampf betonte Putin abermals: „Russland hat sich nie eingemischt und wird sich nie einmischen.“
Trump: „Dialog gut verlaufen“
Auch US-Präsident Trump sprach von einem „produktiven Dialog“, der „gut verlaufen“ sei. Es sei wichtig für beide Staaten, diesen Dialog fortsetzen, betonte der US-Staatschef und kündigte gleichzeitig an, dass Putin und er sich in Zukunft öfter sehen werden.
Für die schlechten Beziehungen machte der US-Präsident beide Länder verantwortlich. „Ich glaube, wir waren alle dumm.“
Beim Thema Syrien hofft Trump ebenso wie Putin auf eine bessere Zusammenarbeit. Der US-Präsident betonte dabei aber, dass der Iran davon in der Region nicht profitieren dürfe.
„Jetzt liegt der Ball bei Ihnen“
Am Ende der Pressekonferenz überreichte Putin seinem Amtskollegen einen WM-Fußball mit den Worten: „Jetzt liegt der Ball bei Ihnen“.