Großbritannien will maritime Grenzüberwachung verschärfen

Um die illegale Migration über den Ärmelkanal zu unterbinden, hat die britische Innenministerin Priti Patel nun sogar einen Einsatz der britischen Marine erwogen.
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Großbritannien will maritime Grenzüberwachung verschärfen

Bild: Die britische Innenministerin Priti Patel / Foreign and Commonwealth Office [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Um die illegale Migration über den Ärmelkanal zu unterbinden, hat die britische Innenministerin Priti Patel nun sogar einen Einsatz der britischen Marine erwogen.

London. – In den vergangenen Tagen hatten immer mehr Migranten wegen des guten Wetters und der ruhigen See die Überquerung über den Ärmelkanal gewagt. Laut der britischen Nachrichtenagentur PA gelang bislang mehr als 4.100 Migranten die Überfahrt. Die französischen Behörden haben nach eigenen Angaben seit Anfang des Jahres über 800 Migranten auf dem Ärmelkanal aufgegriffen. Die britische Innenministerin Priti Patel will nun deshalb verstärkt gegen illegale Migration vorgehen.

Migrationsweg „unrentabel“ machen

„Die Zahl der illegalen Überfahrten mit kleinen Booten ist erschreckend. Wir arbeiten daran, diesen Weg unrentabel zu machen und die Kriminellen zu verhaften, die diese Überfahrten erleichtern“, so Patel. Allein am Samstag griffen die französischen Behörden mehr als 30 Bootsmigranten auf – sie alle waren auf dem Weg nach Großbritannien. Patel hat jetzt sogar einen Einsatz der britischen Marine erwogen. Laut einem Bericht der Zeitung Sunday Telegraph ist geplant, dass britische Marine- und Grenzschutzschiffe die Migranten nach Nordfrankreich zurückbringen.

Zusammenarbeit von Frankreich und Großbritannien

Die Umsetzung dieses Vorhabens sei allerdings komplex, schrieb Patel am Freitag auf Twitter. Man stünde zudem vor ernsthaften gesetzlichen, rechtlichen und operativen Hindernissen. Um Boote abzufangen und die Migranten zurück nach Frankreich zu bringen, sei außerdem eine Zusammenarbeit mit den Franzosen notwendig.“Ich weiß, wenn das britische Volk sagt, es wolle die Kontrolle über unsere Grenzen wiedererlangen, dann meint es das auch ganz genau so“, schrieb Patel weiter.

Kritik an dieser Formulierung kam von Brian Cox, Physiker und Professor an der Universität Manchester, der außerdem als Wissenschaftsjournalist und Moderator von Wissenschaftssendungen der BBC bekannt ist. Auf Twitter brachte er seinen Unmut zum Ausdruck: „Ich habe diesen Unsinn von wegen ‚britisches Volk‘ satt“, so Cox. Diese Bezeichnung sei hetzerisch und würde spalten. Zudem sei sie nichtssagend und habe in einer Mehrparteiendemokratie keine Bedeutung. Seiner Meinung nach sollte die Bezeichnung komplett aus dem politischen Diskurs verbannt werden.


 

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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