In Spanien muss Spielzeugwerbung künftig geschlechtsneutral sein

Die spanische Gleichstellungsministerin und der spanische Verbraucherschutzminister sehen in stereotypem Spielzeug die Wurzel der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Mit dem neuen Gesetz für geschlechtsneutrale Werbung wollen sie nun dagegen vorgehen.
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In Spanien muss Spielzeugwerbung künftig geschlechtsneutral sein

Symbolbild: Kinderspielzeug / Bild: Marco Verch CC-BY 2.0

Die spanische Gleichstellungsministerin und der spanische Verbraucherschutzminister sehen in stereotypem Spielzeug die Wurzel der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Mit dem neuen Gesetz für geschlechtsneutrale Werbung wollen sie nun dagegen vorgehen.

Madrid. – Der Dachverband der spanischen Spielzeughersteller und die nationale Regierung unterzeichneten eine Vereinbarung mit Regeln gegen geschlechtsspezifische Spielzeugwerbung, die erstmals das ausdrückliche Verbot der Darstellung von Mädchen in „diskriminierender oder herabwürdigender“ Weise in der Werbung enthält. Spielzeugwerbung werde damit „egalitärer, ehrlicher und förderlicher“, betonte Verbraucherschutzminister Alberto Garzón. Dies sei wichtig für Schutz und Entwicklung der Kinder.

„Sexistisches Verhalten muss ausgemerzt werden“

Bereits vor einigen Monaten teilten Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero Verbraucherschutzminister Alberto Garzón mit, dass sie in stereotypem Spielzeug die Wurzel der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern sehen. Das Spielzeug von heute präge die Gesellschaft von morgen, schrieben Montero und Garzón, die beide linkspopulistisch bis kommunistisch geprägt sind, in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung El País. Wenn Mädchen auf diese Weise in passive Rollen gedrängt würden, während kleine Jungs stets die Macher seien, dürfe man sich nicht wundern, dass gesellschaftlich wenig vorangeht. „In der Werbung gibt es sexistisches Verhalten, das ausgemerzt werden muss, weil es den Machismo fördert“, sagt Verbraucherschutzminister Garzón. Zumal das Publikum, an das sich diese Werbung richte, noch keine Schutzmechanismen gegen derartige Einflüsse habe, so Garzón.

Stillschweigende Hinweise durch Farben verboten

Der neue Kodex, der jenen von 2015 ersetzt, enthält also 64 Standards, die künftig bei der Spielzeugwerbung gelten sollen. Ziel sei es, ein „pluralistisches, egalitäres und stereotypenfreies Bild von Minderjährigen zu fördern“, schrieb das Verbraucherschutzministerium. Deshalb werde die Darstellung von Mädchen mit geschlechtsspezifischen Bezügen verboten. Werbung für Spielzeug, das sich etwa auf Pflege, Hausarbeit oder Schönheit bezieht, dürfte sich nicht exklusiv an Mädchen richten. Ebenso dürfte sich solches, das für Tatkraft, körperliche Aktivität oder Technik steht, nicht speziell an Burschen gerichtet sein.

Solche Botschaften dürften auch nicht durch stillschweigende Hinweise in die Werbung eingebaut werden, etwa durch die klassischen Farben Rosa für Mädchen und Blau für Buben. Zudem müsse die Werbung so gestaltet sein, dass sie für Minderjährige verständlich ist und zeigen, welche für das Kind bedeutenden Fähigkeiten wie Kreativität, körperliche und geistige Entwicklung, Geselligkeit und Einfühlungsgabe das Produkt fördern könnte.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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