Inferno in Moria: Afghanen wegen Brandstiftung verurteilt

Mit Schuldsprüchen in den Hauptanklagepunkten zu Ende gegangen ist die Verhandlung gegen zwei offiziell 17-jährige Afghanen, die im Verdacht stehen, für die verheerende Brandstiftung im Elendslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos verantwortlich zu sein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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Inferno in Moria: Afghanen wegen Brandstiftung verurteilt

Symbolbild: Pixabay

Mit Schuldsprüchen in den Hauptanklagepunkten zu Ende gegangen ist die Verhandlung gegen zwei offiziell 17-jährige Afghanen, die im Verdacht stehen, für die verheerende Brandstiftung im Elendslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos verantwortlich zu sein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Mytilini /Athen. – Fast genau sechs Monate, nachdem das mit etwa 13.00 Migranten heillos überfüllte Asyllager vollständig niederbrannte. Am späten Abend des 8. September brach die Feuersbrunst aus, verhaftet wurden in der Folge sechs junge Afghanen. Unter ihnen befanden sich auch die beiden Angeklagten des aktuellen Prozesses, die wegen Brandstiftung eine fünfjährige Haftstrafe ausfassten.

„Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ als Feuerteufel

Zwar legten beide Betroffenen Berufung ein, vorerst wurden sie aber in ein Jugendgefängnis bei Athen gebracht. Ihre vier Mitbeschuldigten befinden sich indes noch in Untersuchungshaft. Laut einer in der Region tätigen NGO soll es sich bei den Verdächtigen um sogenannte „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ handeln. Diese Gruppe hat in der Regel eine höhere Aussicht auf einen humanitären Aufenthaltstitel.

Gleichzeitig soll fast die Hälfte von ihnen eine falsche Altersangabe gemacht haben. Auch dieser Aspekt ist Teil der hitzig geführten Debatten über eine allfällige Aufnahme von Migranten. Regelmäßig fordern Politiker linker Parteien die Aufnahme von „Frauen und Kindern“ aus der Krisenregion. Für Aufregung sorgte bald, dass die ersten Ankömmlinge nach Deutschland durchwegs männliche Jugendliche waren.

Moria-Brand: Behörden fürchteten Trittbrettfahrer

Gegen das Angebot anderer europäischer Länder, gewisse Kontingente zu übernehmen, sprachen sich schon unmittelbar nach dem Inferno die griechischen Behörden aus. Sie fürchteten Trittbrettfahrer – und tatsächlich brannte es in den Folgewochen mehrfach im Migrantenlager auf der nahen Insel Samos. Auch dort ging man schnell von gelegten Bränden aus, die aufgrund äußerer Verhältnisse wie etwa der Windrichtung, allerdings vergleichsweise glimpflich ausfielen.

Stattdessen brachte die griechische Regierung den Löwenanteil der plötzlich obdachlosen Migranten auf das Festland. Etwa ein Drittel von ihnen hingegen kam in das Ersatzlager Kara Tepe. Auch dieses ist neuerdings an seiner Kapazitätsgrenze, die hygienische Situation und die Versorgung sind allerdings nicht ganz so katastrophal wie im Vorgängerlager. Dennoch verschlechtern sich die Zustände laufend – migrationsfreundliche Akteure versuchen daraus Kapital zu schlagen.

Ständige Anläufe, um für Aufnahme zu werben

Denn immer wieder finden sie willkommene Anlässe, sich für die Aufnahme der Migranten von den griechischen Mittelmeer-Inseln stark zu machen. Vor Jahresfrist begann etwa der Versuch, es über den Appell an ein „Weihnachtswunder“ zu schaffen; sogar einige Geistliche wie der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler schlossen sich diesen Rufen an. Es blieb aber – trotz grüner Regierungsbeteiligung – bei der politischen Linie, dass sich Österreich nicht an der Aufnahme beteilige.

Beobachter sehen darin auch Kalkül von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), um eine Rückwanderung von Wählern zu den Freiheitlichen in Scharen zu verhindern. Vor wenigen Tagen brachten einige linke Aktivisten das Thema dann wieder ins öffentliche Gespräch. In einer etwa 30.000 Euro teuren Aktion – aus Spenden finanziert – ließen sie den Karikaturisten Gerhard Haderer ein 230 Quadratmeter großes Wandgemälde, das einen „herzlosen Kanzler“ zeigt, an ein Haus auf der Linken Wienzeile affichieren.


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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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