Kroatien: Mehr als 26.000 illegale Grenzübertritte bis Oktober registriert

Seit Anfang des Jahres sind mehr als 26.000 Migranten nach Kroatien eingereist, aber nur wenige haben einen Asylantrag gestellt. Wohin die anderen Migranten gegangen sind, ist nicht bekannt.

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Seit Januar 2024 sind laut Medienberichten mehr als 26.000 Migranten nach Kroatien eingereist, aber nur 3,6 Prozent von ihnen haben einen Asylantrag gestellt. Die meisten Migranten kommen aus Afghanistan, Syrien, der Türkei, Russland und Ägypten, und obwohl das Land ein wichtiger Transitpunkt auf der Balkanroute ist, bleibt ihre Präsenz in der Öffentlichkeit weitgehend unsichtbar.

Schengen-Beitritt erschwert Migration

Kroatien ist seit Januar 2023 Mitglied des Schengen-Raums und hat die Grenzkontrollen verschärft. Zuvor konnten Migranten „Sieben-Tage-Papiere“ erhalten, die es ihnen erlaubten, das Land innerhalb einer Woche zu durchqueren. Diese Regelung wurde jedoch 2024 aufgehoben, da keine Migranten mehr in der Stadt Rijeka ankamen. Aktuell berichten kroatische Medien über Migranten, die bei Festnahmen von Schleppern oder bei Unfällen entdeckt werden. Diese Vorfälle ereignen sich jedoch hauptsächlich in den Grenzgebieten zu Italien, Slowenien und Österreich und nicht an der Grenze zu Bosnien.

Geringe Anzahl anerkannter Flüchtlinge

Seit Jahren gibt es Berichte über sogenannte Pushbacks an der kroatischen Grenze zu Bosnien, die unter anderem von Hilfsorganisationen wie SOS Balkanroute dokumentiert werden. Die kroatische Grenzpolizei setzt in dieser Region Drohnen ein, um Migranten aufzuspüren, die versuchen, die EU-Außengrenze zu überwinden.

Obwohl viele Migranten durch Kroatien reisen, stellen nur wenige einen formellen Asylantrag. Von den mehr als 26.000 eingereisten Migranten haben nur 3,6 Prozent einen Asylantrag gestellt. Derzeit sind in Kroatien 1.012 Personen als Flüchtlinge anerkannt, darunter 23 Russen und drei Palästinenser. Fast 25.000 Ukrainer genießen wegen des Konflikts mit Russland vorübergehenden Schutz.

Rückführung von Migranten nach Kroatien nimmt zu

Auch die Zahl der Rückübernahmeersuchen aus Deutschland ist gestiegen. Ende November 2024 berichtete der kroatische Dienst von DW, dass Deutschland 16.000 Migranten nach Kroatien zurückschicken wolle. Diese Rückführungen erfolgen im Rahmen der Dublin-III-Verordnung, die festlegt, in welchem EU-Land ein Asylsuchender zuerst eingereist ist. Im Jahr 2023 wollte Deutschland 74.622 Asylsuchende in andere EU-Staaten zurückführen, wobei Kroatien mit 16.704 Rückübernahmeersuchen den größten Anteil hatte. Im Jahr 2024 kündigte Deutschland jedoch nur 1.519 Rückführungen an, von denen 401 tatsächlich durchgeführt wurden. Bis Ende des Jahres wird mit einer Einigung über die Rückführung von 182 weiteren Migranten gerechnet.

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