Lampedusa: Überfülltes Flüchtlingslager geräumt
Nachdem Berichte über die schlechten Zustände auf der Insel zu einer hitzigen Debatte innerhalb der italienischen Politik geführt hatten, wurden 600 Migranten nach Süditalien übersiedelt.
Lampedusa. – Bergeweise Abfall, unzureichende Unterbringung, schlichtweg zu viele Menschen auf zu wenig Raum. So wird das Flüchtlingslager auf der italienischen Insel Lampedusa wahrgenommen, es sollen laut Angaben ungefähr1800 Menschen in einem Lager leben, das jedoch nur 350 konzipiert wurde. Nun soll es bis Montag komplett geräumt werden, wie Bürgermeister Filippo Mannino mitteilte. Neue Unterkünfte soll es neben Süditalien auch in Sizilien geben, sie sind auch das Ziel der Bewohner des Flüchtlingslagers von Lampedusa.
Empörung der italienischen Politik
International wie auch im eigenen Land hagelte es für die italiniesche Regierung harte Kritik. Von einem „kompletten Versagen“ sprachen rechte Politiker wie Matteo Salvini (Lega) oder Giorgia Meloni (Fratelli d´Italia) und die ehemalige Bürgermeisterin Lampedusas Giusi Nicolini setzte die Zustände auf der Insel mit denen im Bürgerkriegsland Libyen gleich. Italien ist Hauptlastträger für die Erstaufnahmen von Flüchtlingen, die den Weg über das Mittelmeer wählen. Linke Organisationen und Politiker fordern eine aktive Unterstützung von Marine und Küstenwache für die Migranten. Rechte Parteien in Europa fordern einen stärkeren Grenzschutz und eine Direkthilfe vor Ort.
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