Lesbos: Migranten attackieren Polizisten bei Protesten in Aufnahmelager
Die griechische Polizei musste Tränengas einsetzen, um die Kontrolle über das Lager wieder zu übernehmen.
Lesbos. – Im Aufnahmelager Moria im griechischen Lesbos kam es am Mittwoch zu Krawallen. Laut Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung protestierten rund 300 unbegleitete minderjährige Asylwerber und forderten ihre Verlegung aufs Festland.
Asylbewerber entzündeten Mülleimer
Bei den Protesten kam es schließlich zu Ausschreitungen. Einige Migranten zündeten Mülltonnen im Lager an, auch zu Übergriffen auf die Polizeibeamten soll es gekommen sein. Um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen, setzte die Polizei Tränengas ein.
Bereits in der Vergangenheit kam es zu Ausschreitungen im Aufnahmelager Moria. Auch die griechische Bevölkerung zeigt sich im Angesicht des überfüllten Lagers besorgt. Die „Welt“ berichtet, dass Ende August knapp 11.000 Migranten im Aufnahmelager lebten.
Verlegung von Migranten als Auslöser
Der Auslöser für die Ausschreitungen war offenbar die Verlegung anderer Asylbewerber. So wurden etwa 1.400 Bewohner des Lagers bis Dienstag auf das griechische Festland gebracht. Die anderen Migranten empörten sich darüber und forderten, dass auch sie die Insel verlassen dürfen. Alleine im vergangenen Monat gab es insgesamt 3.000 Neuzugänge auf der Insel.
Die aktuelle griechische Regierung gab an, die Asylverfahren der beherbergten Migranten beschleunigen zu wollen, um so die Situation zu entschärfen. Die EU-Kommission sicherte Hilfe für die Verlegungen nach Nordgriechenland zu.