Marineschiff auf Riff gelaufen: Lesbische Kapitänin Gray unter Beschuss

Ein Schiff der Royal New Zealand Navy ist nahe der Südküste von Upolu auf ein Riff aufgelaufen und gesunken. Die verantwortliche Kapitänin Yvonne Gray sieht sich nun vor allem in den Sozialen Medien viel Kritik ausgesetzt.

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Marineschiff auf Riff gelaufen: Lesbische Kapitänin Gray unter Beschuss

Die HMNZS Manawanui bei einem Einsatz.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Ein Schiff der Royal New Zealand Navy ist vor wenigen Tagen nahe der Südküste von Upolu auf Samoa auf ein Riff aufgelaufen und anschließend gesunken. Alle 75 Besatzungsmitglieder konnten rechtzeitig evakuiert werden und blieben unverletzt, wie Kapitän Shane Arndell laut neuseeländischen Medienberichten bestätigte. Das Schiff war zu Riffuntersuchungen unterwegs, als sich der Vorfall am Samstagabend ereignete.

Yvonne Gray hatte das Kommando

Die HMNZS Manawanui begann am Samstagabend Schlagseite zu bekommen. Kapitänin Yvonne Gray, die das Schiff seit Dezember 2022 kommandiert und offen lesbisch ist, entschied, die Besatzung zu evakuieren. „Etwa eine Stunde nach der Rettung der Besatzung begann das Schiff, sich stark zu einer Seite zu neigen, und Rauch stieg auf“, erklärte Arndell. Um 9 Uhr am Sonntagmorgen sank das Schiff vollständig und liegt nun unter der Wasseroberfläche vor Upolu.

Schiff für Hydrographieaufgaben

Die HMNZS Manawanui wurde 2003 gebaut und war seit 2019 bei der Royal New Zealand Navy im Einsatz. Das 84,7 Meter lange Schiff wurde für spezielle Tauch-, Bergungs- und Hydrographieaufgaben rund um Neuseeland und im Südwestpazifik eingesetzt. Zu den Aufgaben gehören unter anderem „Küsten- und Hafenvermessung, Unterwassersprengstoffbeseitigung und begrenzte Minenabwehr“, wie die neuseeländischen Streitkräfte (NZDF) mitteilten. Darüber hinaus unterstützt das Schiff militärische und humanitäre Einsätze, zum Beispiel bei der Beseitigung von explosiven Kampfmitteln im Südpazifik.

Untersuchung zu den Ursachen läuft

Der Oberbefehlshaber der neuseeländischen Marine, Konteradmiral Garin Golding, betonte, es sei zu früh, um darüber zu spekulieren, ob mechanisches oder menschliches Versagen den Vorfall verursacht habe. Eine Untersuchungskommission wurde bereits eingerichtet, um den Vorfall genauer zu untersuchen. Fest steht jedenfalls, dass der Verlust der HMNZS Manawanui für die ohnehin kleine neuseeländische Marine ein schwerer Schlag ist.

Spott in Sozialen Medien

Während Gray in den vergangenen Tagen für ihre Entscheidung, alle Menschen an Bord der havarierten HMNZS Manawanui zu evakuieren, gelobt wurde, erntete sie vor allem in den sozialen Medien auch viel Kritik. So teilte der AfD-Politiker Reimond Hoffmann auf X ein Video, in dem das havarierte Schiff zu sehen ist und kommentierte es mit den Worten: „Stell dir vor, du stellst eine lesbische Lehrerin öffentlichkeitswirksam als Kapitänin eines neuen neuseeländischen Kriegsschiffes ein und sie versenkt das 100-Millionen-Euro-Schiff mit dem ersten Totalverlust seit des Zweiten Weltkrieges.“

In den Kommentaren unter dem Beitrag wird Gray entsprechend verspottet. Das Beste daran sei, dass sie mit einem Schiff, das für die Vermessung des Meeresbodens gebaut wurde, auf ein Riff aufgelaufen sei, das seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt ist. „Das Ding ist extra für gemacht, genau zu sagen, was unter dem Boot ist, und sie schafft es dennoch, auf Grund zu fahren“, schreibt ein Nutzer. „Hauptsache die Quote für Vielfalt wird erfüllt. Haltung ist alles“, bemerkt ein anderer lakonisch.

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