„Mentor“ der Paris-Attentäter freigelassen und abgeschoben

Djamal Beghal, der „Mentor“ der Attentäter, die im Jänner 2015 mit Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt Paris heimgesucht hatten, wurde nun nach 17-jähriger Haft aus einem Gefängnis in Rennes freigelassen und nach Algerien abgeschoben. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Montag.
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„Mentor“ der Paris-Attentäter freigelassen und abgeschoben

Symbolbild: Gedenken nach Anschlag in Paris. (CC0)

Djamal Beghal, der „Mentor“ der Attentäter, die im Jänner 2015 mit Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ und einen jüdischen Supermarkt Paris heimgesucht hatten, wurde nun nach 17-jähriger Haft aus einem Gefängnis in Rennes freigelassen und nach Algerien abgeschoben. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Montag.

Der bekannte Islamist war bereits zuvor mehrmals zu Haftstrafen verurteilt worden, unter anderem wegen eines Ausbruchsversuches und der Planung eines Anschlags in Paris. Für das Jahr 2002 soll er einen Anschlag auf die US-Botschaft und ein amerikanisches Kulturzentrum in der französischen Hauptstadt geplant gehabt haben. Als Chef einer europäischen Al-Kaida-Splittergruppe war er im Jahr 2005 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nach Verbüßen dieser Strafe wurde er erneut inhaftiert, weil er für andere Islamisten den Ausbruch aus einem französischen Gefängnis plante.

Kontakt zu Terroristen

Obwohl er selbst es bestreitet, gilt Beghal als der Kopf der Anschläge, die Frankreich Anfang des Jahres 2015 erschütterten. Vor den Attentaten stand er lange in Kontakt mit zwei der Terroristen. Damals töteten Cherif Kouachi und sein Bruder zwölf Menschen in den Büroräumen des Satiremagazins „Charlie Hebdo“. Nur wenige Tage später tötete Amedy Coulibaly eine Polizistin und vier Kunden in einem jüdischen Supermarkt. Beide Männer hatte Beghal zuvor im Gefängnis Fleury-Merogis, in welchem er zu dieser Zeit inhaftiert war, getroffen.

Französische Staatsbürgerschaft entzogen

Aktuell saß Beghal, der im Jahr 1987 als 21-Jähriger zum Studieren nach Frankreich gekommen war, im nordfranzösischen Gefängnis Vezin-le-Coquet in der Nähe von Rennes. Am Montagmorgen wurde er von Paris aus in sein Heimatland Algerien ausgeflogen. Diese schnelle Abschiebung war nur möglich, da ihm bereits vor zwölf Jahren die französische Staatsbürgerschaft aberkannt worden war. Zuvor musste außerdem in diplomatischen Verhandlungen sichergestellt werden, dass Algerien Beghal als Staatsbürger bestätigt und auch anerkennt.

Spiegel der französischen Politik

Die Tatsache, dass Beghal vom Gefängnis aus die Möglichkeit hatte, weiterhin als Strippenzieher islamistische Attentate zu planen und andere Personen zu radikalisieren, spiegelt deutlich die Probleme in den französischen Gefängnissen und auch in der Politik des Landes wider. In den letzten Jahren war Frankreich das europäische Land, welches am meisten von terroristischen Attacken betroffen war.

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